at.linux-FAQ

Grundlegendes zu Linux



Wie man Fragen richtig stellt

Bitte beantworte beim Formulieren deines Posting folgende Fragen:

Was hast du gemacht?
Was ist passiert?
Was hast du erwartet?

Übertrage Kommandozeile, Programmausgabe, Konfigurations- und Logdateien mit Kopieren und Einfügen. Dies gilt auch (oder vor allem) für »unverständliche« Fehlermeldungen. Es nützt nichts, wenn du uns nur mitteilst, dass deiner Meinung nach alles in Ordnung sei.

Gehe dabei aber mit Augenmaß vor. Masse ist nicht Genauigkeit. Zum Beispiel kannst du tail oder grep benutzen um die zu postende Datenmenge nachvollziehbar zu filtern.

http://www.lugbz.org/documents/smart-questions_de.html Wie man Fragen richtig stellt
http://www.fruiture.de/perl/questions.html Wie man Fragen richtig stellt
http://www.catb.org/~esr/faqs/smart-questions.html How To Ask Questions The Smart Way
http://www.chiark.greenend.org.uk/~sgtatham/bugs-de.html Fehlerberichte - wie Sie Softwarefehler melden sollten
http://www.faqs.org/faqs/usenet/what-is/part1/ What is Usenet?

Was ist ein »HOWTO«, und wo gibt es die?

»The Linux Documentation Project« definiert HOWTOs als detailierte, schrittweise Anleitungen für eng fokussierte Themen. Der Begriff ist darüber hinaus zu einer Art Markennamen für linuxorientierte Dokumentation geworden.

Referenz-URL: http://en.tldp.org/
Liste relevanter Spiegel: http://en.tldp.org/mirrors.html#austria
http://www2.uibk.ac.at/linuxdoc/LDP/
http://ldp.atnet.at/
http://gd.tuwien.ac.at/opsys/linux/ldp/

Unabhängig davon bietet das »Deutsche Linux HOWTO Projekt« u.a. einige Übersetzungen an.

http://www.linuxhaven.de/dlhp/
http://www.linuxhaven.de/dlhp/mirror.html
http://gd.tuwien.ac.at/opsys/linux/DE-HOWTO/

Was ist ein »RFC«, und wo gibt es die?

RFC ist die Abkürzung von »Request For Comment«. Mit diesem Namen werden die informellen, unverbindlichen Dokumente bezeichnet, mit denen der Großteil des Internets spezifiziert wurde. Die Beschreibung im Jargon-File: http://www.catb.org/~esr//jargon/html/R/RFC.html.

http://www.faqs.org/rfcs/
http://ftp.univie.ac.at/netinfo/rfc/

Wie packe ich .tar.gz-Dateien aus?

Mit GNU tar unter Linux geht das in einem Schritt:

tar vzxf archive.tar.gz

Bei einem traditionellem tar muss man gzip selber aufrufen:

gzip -d < archive.tar.gz | tar vxf -

GNU tar gibt es auch für Windows, aber in der Regel verwendet man dort WinZip.

Warum verwendet Ihr Linux?

Nach Häufigkeit sortiert:

Stabilität

Linux stürzt deutlich seltener ab als andere bekannte Betriebssysteme (vor allem als ein bekanntes Produkt aus Redmond/WA). Wenn ein Prozess hängt, kann man ihn mit einem kill -9 sauber entfernen, ohne die Stabilität des Gesamtsystems zu beeinträchtigen. Die höhere Stabilität wird auch mit schöner Regelmäßigkeit als entscheidend angeführt, wenn es um ein System zur Programmierung bzw. Programm-Erstellung geht. Viele Postings erwähnen auch das einwandfreie Multi-Tasking.

Das Vorhandensein der Quellcodes ermöglicht ein sehr schnelles Auffinden von (Software- und Hardware-) Bugs, für die dann sehr schnell Workarounds und Patches im Internet verfügbar sind. Bei proprietären Systemen dauert es meist ewig, bis ein Bugfix erscheint, der das Problem dann auch löst, ohne mehrere neue zu erschaffen (falls überhaupt mal einer erscheint …).

Flexibilität

Mit Linux kann man Dinge realisieren, die bei kommerziellen, proprietären Systemen nicht möglich sind, ohne viel Geld, Zeit und Überredungskunst (jeweils umgekehrt proportional zueinander) aufzuwenden. Manchmal helfen auch diese Mittel nicht.

Als wichtiges Kriterium wird das Vorhandensein der Quellcodes angeführt, mit dessen Hilfe man verhältnismäßig leicht Anpassungen vornehmen kann, die bei proprietären Systemen i.d.R. nicht vom Benutzer (also vom Kunden) selber erledigt werden können.

Auch die Unterstützung von Hardware und Plattformen ist sehr weit gediehen. Ganz einfach, indem jemand, der die Hardware besitzt, sagt, er möchte Linux darauf fahren und eine Portierung des Codes vornimmt bzw. einen Treiber anfertigt.

Sicherheit

Das (öffentliche) Vorhandensein der Quellcodes löst viele Sicherheitsprobleme auf sehr elegante Weise: Da auf der ganzen Welt User einen Blick auf den Code werfen können, wird (früher oder später, aber für gewöhnlich sehr schnell) jedes Sicherheitsloch entdeckt und umgehend gestopft.

Da es sich um ein offenes System handelt, gibt es keine Geheimnisse: der User weiß, was sein System (bzw. seine Software) im betreffenden Moment macht. Man muss sich z.B. keine Sorgen machen, was für Informationen die neue Software gerade an irgendeinen Server im Internet überträgt.

Erfahrung(en)

Man lernt eine Menge über Computer und Netzwerke, wenn man sich ernsthaft mit Linux beschäftigt (und auch mal vom gcc Gebrauch macht). Oft wird angeführt, dass sich das auch beruflich positiv auswirken kann.

Kosten(en)

Auch wenn es da inzwischen Ausnahmen gibt, ist die überwältigende Mehrheit der Software (inklusive des Kernels nebst Treibern) immer noch kostenlos.

Immer noch kann man ein komplettes Linux-System gratis aus dem Internet herunterladen. Wenn man sein Linux bei einer (kommerziellen) Distribution käuflich erwirbt, zahlt man sein Geld dafür, dass alles fertig zusammengestellt ist, dass (inzwischen ist das die Regel) ein Installationsprogramm beiliegt, dass all das auf Medien wie CDs und (Boot-) Disketten vorliegt und (meistens) ein Handbuch mitgeliefert wird. Jedoch zahlt man nicht für die Software (und deren Entwicklung!) an sich.

Programme

Inzwischen gibt es für alles, was man unter anderen Betriebssystemen erledigen kann (oder will) auch unter Linux Programme (die meistens mächtiger, komfortabler und stabiler sind).

Interessanterweise hat aber schon längst eine Trendwende eingesetzt: Die hervorragendsten Linux-Programme werden (wohl wegen ihrer hohen Qualität) auf andere Betriebssysteme portiert … :-)

Entwicklung

Man kann noch selber Hand anlegen und direkt an der Entwicklung bzw. Verbesserung der bestehenden Linux-Komponenten (Programme, Kernel …) mitarbeiten. Damit kann man selber aktiv Einfluss auf die Gestaltung der entsprechenden Komponente nehmen. Wo gibt es das sonst?

Politische und philosophische Gründe

Opposition zu gewissen Betriebssystem- und Software-Giganten. Der Idealismus der Linux-Entwickler- und -User-Gemeinde. Jeder, der Erfahrungen gesammelt hat, hilft anderen weiter. Man arbeitet gemeinsam und ohne finanzielle oder gar machtorientierte Interessen daran, Software zu erstellen und zu verbessern. Eine komplett andere Philosophie als die Kathedralen-Denkweise der Kommerziellen; eine Philosophie, die vielen weit besser gefällt.

Prinzipielles

Hubert Partl aus Wien hat das in unserer Newsgroup at.linux mit einem Beitrag vom 1.3.1999 wunderbar auf den Punkt gebracht, deswegen wird er hier flugs zitiert:

Der Computer soll mein, des Menschen, Diener sein, also mich be-dienen, nicht ich soll des Computers Diener sein, also ihn be-dienen. Der Computer soll ein Werkzeug sein, das ich benutzen kann, nicht ein Monster sein, das ich be-dienen muss.

Performance

Läuft auch recht flott auf langsamen Maschinen. Keinerlei Probleme mit schwindendem Hauptspeicher und wachsenden Caches wie bei gewissen kommerziellen Produkten.

Determinismus

Unter Linux funktioniert die Software reibungslos. Unter den bekannten Betriebssystemen aus Redmond/WA funktioniert es (dann hat man Glück gehabt) - oder es funktioniert eben nicht. Wenn man dann auf andere (»störende«) Komponenten nicht verzichten will oder kann, hat man eben Pech gehabt.

Dokumentation

gibt es für alles - und zwar reichlich (manchmal sogar noch mehr). Man muss lediglich wissen, wo man suchen muss. Wenn man die Dokumentationen gelesen hat, gibt es nur noch in den seltensten Fällen Konfigurationsprobleme.

Mal was Neues

Ist vielleicht kein sehr logisches Argument für irgendein Betriebssystem, wird aber regelmäßig gepostet und daher hier wiedergegeben. (Nach Häufigkeit müsste es wohl eigentlich weiter oben stehen …)

Wozu verwendet Ihr Linux?

Bereitstellen von Netzwerkdiensten

Zum Beispiel als File-Server, Web-Server, Datenbank-Server, Drucker-Spooler, E-Mail-Server, News-Server, Proxy, Firewall, Server zur Kommunikation von heterogenen Netzwerken, zentrale Backupstelle, Clustering, …

Arbeitsplatz- oder Heimrechner

Entwicklungsplattform: Alles was mit Programmieren, Programm-Entwicklung und dergleichen zu tun hat.

Plattform für TeX/LaTeX: Viele vertrauen dem mehr als einer Windows/Office-Kombination. Vor allem, wenn es um wichtige Arbeiten (Diplom, Doktor-Arbeit, Forschungs- und andere Berichte) geht.

Bildbearbeitung, Rendern, Designen

Internetzugang: Wird wegen der höheren Sicherheit gern verwendet. E-Mails, News, Surfen, Telnet, Chatten und Up-&Downloads.

Office-Anwendungen: Obwohl TeX deutlich höher im Kurs steht  ;-)

Mess- bzw. Steuerrechner

In wissenschaftlichen Aufgabenbereichen. Bevorzugt wegen der Stabilität von Linux. Ein sehr wichtiger Aspekt für die Aufnahme und Verarbeitung von Messwerten ist Echtzeit-Linux.

Für welche Plattformen gibt es Linux?

Linux gibt es nicht nur für PCs. Kommerzielle Distributoren haben aber meist wenig übrig für exotische Plattformen.

Kernel.org, Linux HQ, Debian Ports

Compaq Alpha AXP, Sun SPARC and UltraSPARC, Motorola 68000, PowerPC, PowerPC64, ARM, Hitachi SuperH, IBM S/390, MIPS, HP PA-RISC, Intel IA-64, DEC VAX, AMD x86-64 and CRIS.

Linux auf Laptops?

http://www.tuxmobil.org/
http://www.linux.org/hardware/laptop.html
http://www.linux-laptop.net/

Welche ist die beste Linux-Distribution???

Diese Frage kann nicht beantwortet werden. Hier hat jeder seinen eigenen Geschmack. Ein Anfänger sollte am besten einfach in ein Geschäft gehen, und sich eine Box kaufen, vorzugsweise eine Distribution, die im Freundeskreis auch vertreten ist, damit er dort notfalls nachfragen kann, falls etwas nicht klappt. Sehr einfach zu installieren sind schon etliche Distribution, z.B. Red Hat, Mandrake oder SuSE.

Wenn man dann einmal Linux-Erfahrung gemacht hat, ist es nicht unklug, sich andere Distributionen anzusehen, wie z.B. Debian, Knoppix, Slackware oder Gentoo. Die ganz Mutigen können sich auch über »Linux From Scratch« wagen. Auch ein Blick auf die verschiedenen freien BSD-Varianten kann nicht schaden. Alles in allem bleibt es schließlich eine Geschmacksfrage, bei welcher Distribution man bleibt.

Und noch etwas Wichtiges: Diese Frage sollte man nicht in einer Linux-Newsgroup stellen. Viele Leute meinen dann, nicht nur die Stärken ihrer Lieblingsdistribution herausstellen zu müssen, sondern auch andere Distributionen niedermachen zu müssen. Das führt dann oft zu sehr unschönen Hasspostings, und die Frage des ursprünglichen Fragers ist damit immer noch nicht beantwortet.

Aus diesem Grund ist es übrigens auch oft ratsam, nicht unbedingt parteiergreifend auf ein solches Posting zu antworten.

http://distrowatch.com/

Wo gibt es politisch korrektes Linux?

Freie Software beinhaltet die Freiheit, störende Dinge selbst ausbessern zu können. Und zumindest bei nicht-kommerziellen Distributionen ist die nationale Zuordnung nicht leicht: Debian Developer Locations. Manche Leute wollen aber gezielt alternative Anbieter unterstützen.

Server optimized Linux (Österreich)
Red Flag Linux (China)

Siehe auch Linux worldwide - Aktivitäten rund um GNU/Linux in etwa 100 Ländern.

Welche Version welcher Distribution läuft eigentlich auf meinem Recher?

Die Version des laufenden Kernels sagt einem

uname -srm

Über die Distribution sagt das aber wenig aus. Jeder Hersteller kocht hier sein eigenes Süppchen. Meistens enthält eine spezielle Datei im Verzeichnis /etc/ diese Angaben.

/etc/cobalt-release
/etc/debian_version
/etc/fedora-release
/etc/gentoo-release
/etc/kanotix-version
/etc/redhat-release
/etc/slackware-version
/etc/SuSE-release

Wer hat eigentlich alles von Anfang an bei Linux mitgemacht?

Die Antwort befindet sich auf http://www.funet.fi/pub/Linux/PEOPLE/Linus/CREDITS

Was ist, wenn Linus Torvalds vom Bus überfahren wird?

http://www.linux-mag.com/1999-05/linus_05.html

Linux-Links: Informatives

Linux-Links: Unterhaltsames

Warum ist Linux schneller als kommerzielle UNIXe?

http://www.ultralinux.org/faq.html#q_1_15
http://bulk.fefe.de/scalability/

Was hat es mit SCO auf sich?

Gier, Dummheit und Anwälte.

http://www.groklaw.net/
http://www.heise.de/newsticker/search.shtml?T=SCO
http://slashdot.org/search.pl?query=SCO

Und die waren schon immer so.

http://public.research.att.com/~bs/bs_faq.html#revenues