Ich hatte länger drüber gegrübelt, ob ich darüber öffentlich schreiben soll. Zum ersten Mal in all diesen Jahren, in denen ich recht persönliche Dinge über meine Gefühle, meinen Weg ehrlicher zu mir selbst zu sein und dadurch zu einer authentischeren Person zu werden, zum ersten Mal denke ich darüber nach, ob es eine gute Idee ist, dies mit euch zu teilen.
Ihr müsst verstehen, es gab Leute, die Informationen aus meinem persönlichen Blog in der Vergangenheit verwendet habe und es gegen mich verwenden wollten. Es ist unnötig zu erwähnen, dass ihnen das nicht gelungen ist, und es hat nur deren wahres Gesicht gezeigt. Warum fühlt es sich daher diesmal so anders an?
Die Sache ist die, ich bin mitten in meiner zweiten Pubertät, und die Hormone fangen an komplett verrückt zu spielen. Und es hilft nicht, wenn ausgerechnet jetzt transfeindlicher Müll aus der Vergangenheit und auch aus der Gegenwart links und rechts von mir hochkommt in einer Geschwindigkeit und Konzentration, die selbst ohne der Pubertät nur schwer zu ertragen wären.
Ja, ich war in der Regel fähig, mit diesen Dingen in einem weitaus stabileren Zustand umzugehen. Aber jedes. Einzelne. Dieser. Probleme nimmt mir alle Energie. Und selbst wenn ich mir dessen bewusst bin, dass ich die einzige bin, die das alles richtigen will, auch wenn es einige Bereiche gibt, die ich alleine bearbeite, ist es einfacher gesagt als getan, dass ich nicht die Welt retten muss, wenn die Bereiche, die es betrifft, für mich die Welt bedeuten. Sind Bereiche, die mich auf viele Weisen unterstützen. Sind Orte, die ich brauche. Und obendrein multiplizieren die Hormone diesen Energieraub.
Also ... ich weiß, dass es nicht üblich ist. Ich weiß, dass ihr es nicht gewohnt seid, eine erwachsene Person zu erleben, die ihre Pubertät durchlebt. Aber zum Teufel nochmal, macht es nicht schwerer als es sein muss. Ich weiß, dass es schwierig ist mit einem 46jährigen Teenager umzugehen, sozusagen, aber ich versuche in dieser Welt der systematischen Unterdrückung von trans Personen nur zu überleben.
Es wäre wirklich nett, eine Woche ohne einen Heulkrampf zu durchleben, weil wieder eine weitere feindliche Situation passiert die direkt deine Existenz betrifft. Die Existenz von trans Personen sind keine Sache von verschiedenen Meinungen oder verschiedenen Sichtweisen, also behandelt es nicht als ob es das wäre, wenn ihr mir einreden wollt, dass ihr zu Empathie und grundsätzlichem Respekt fähig seid.
Nebennotiz: Diesen Eintrag auf dem diesjährigen #36c3 zu beenden ist wegen dem Konferenz-Motto recht interessant: Ressourcen-Erschöpfung. Oh diese Ironie.
In den vergangenen Wochen, Monaten hab ich viel über Gruppenprozesse nachgedacht. Und es waren einige Dynamiken in viel zu vielen der Communities in die ich involviert bin, und es ließ sich immer auf die selben strukturellen Dinge herunterbrechen:
Ist die Teilnahme von allen an der Gruppe erwünscht?
Schließt die Gruppe aktiv Leute aus?
Wenn es so gesetzt wird, werden sich vermutlich die meisten Leute direkt auf Ersteres stürzen und das Zweite in Abrede stellen. Die Sache ist jedoch die, es ist nicht so einfach. Und ich erkläre auch gerne weshalb.
Passiver gegen Aktiver Ausschluss
Die Geschichte des passiven Ausschlusses
Ausschlüsse passieren immer, sie müssen sogar passieren, egal wie ihr eine Gruppe gründet. Lasst es mich anhand eines Beispiels erklären, das kürzlich statt auf einer Veranstaltung in Deutschland statt fand. Es war eine Veranstaltung namens "Hanse inter nichtbinär trans Tagung (HINT)". Eine Ärztin wurde geladen, die Genital-"Anpassungs"-Operationen an Babies durchführt, etwas unter dem intergeschlechtliche Menschen stark zu leiden haben und was unglücklicherweise immer noch legal ist und eine gängige Praxis auf der ganzen Welt, obwohl es keine medizinische Notwendigkeit dafür gibt. Es führte dazu, dass sich intergeschlechtliche Menschen auf der Konferenz nicht sicher gefühlt haben an einer Veranstaltung teilzunehmen, die für sie als Zielpublikum gedacht war.
Und das ist nur ein Beispiel. Ich kann mit einer Anzahl an weiteren aufwarten, wie das vor Ort seien von sexuell übergriffigen Personen bei Treffen zum Thema Polyamorie, und es finden auch genügend Diskussionen in der Freien Software Community statt, wo diskriminierende Menschen aktiv andere invalidieren, lächerlich machen, gering schätzen, oder Software auf Portalen für Freie Software zu hosten, die speziell dafür geschrieben wurde um auf Hatespeech-Seiten zuzugreifen, mit der Begründung dass es sich schließlich um Freie Software handle.
All diese Dinge führen zu passiven Ausschlüssen. Sie führen zu einer Umgebung, in der sich zahlreiche Leute nicht sicher fühlen, sich überhaupt einzubringen. Leute, von denen behauptet wird, dass sie in der Community willkommen sind. Leute, denen erzählt wird, sie sollen sich eine dickere Haut zulegen. Leute die dafür kritisiert werden, wenn sie auf die Diskriminierung hinweisen und dadurch berechtigterweise emotional aufgewühlt sind, auch wegen den schweigenden Mitlesenden, und die emotionale Arbeit wieder von den Betroffenen durchzuführen ist. Und für die Organisation und Gruppenleitende ist es natürlich der weniger aufwühlendere Ansatz.
Wenn ihr euch dessen bewusst werdet, und anfangt mit übergriffigen Leuten in Kontakt tretet, die es für andere unsicher machen, werdet ihr merken: Das ist tatsächlich verflucht viel Arbeit! Und eine undankbare noch dazu. Ihr müsst euch plötzlich für euer Verhalten rechtfertigen. Ihr werdet Hass-Nachrichten bekommen wie ihr nur diese Person ausschließen konnte, schließlich waren sie zu ihnen selbst nie übergriffig und es kann daher nicht wahr sein, dass ihr die Community teilt, und was auch immer. Es ist eine undankbare Aufgabe, sich für Leute, die diskriminiert werden, einzusetzen, weil es am Schluss sich immer so anfühlt, eine andere Person falsch zu behandeln. Leute für ihr Verhalten zur Verantwortung zu ziehen fühlt sich nie gut an, und ich kann das absolut nachvollziehen. Das ist vermutlich auch der Grund, warum es die meisten Communities nicht machen (oder erst bei extrem massiven Fällen und viel zu spät), und es ist deshalb ein wiederkehrendes Muster.
Aber es gibt diese Fragen, die ihr euch immer stellen solltet ,wenn ihr eine Community gründen wollt:
"Für wen will ich die Community gründen, und wen will ich dabei haben - und welches Verhalten arbeitet dagegen an? Was bin ich gewillt zu tun um den Raum zu schaffen?"
Wenn ihr eine klare Sicht zu diesen Fragen habt, kann es immer noch notwendig sein, darauf von Zeit zu Zeit zurück zu kommen, wenn Dinge passieren, die zuvor nicht bedacht wurden. Und wenn ihr es ehrlich meint, wäre es zur Abwechslung mal ganz gut den Betroffenen zuzuhören und nicht zur Verletzung beizutragen, indem ihr sie für ihre Reaktion im Kampf für ihre pure Existenz und Überleben zurecht weist. Ruhig und besonnen über eine Sache sprechen ist ein massives Zeichen von Privilegien und zeigt in der Regel, dass ihr nicht mal im Ansatz davon betroffen seid. Und trägt nichts zur Lösung der Diskriminierung bei, sondern lenkt lediglich davon ab.
Kompromiss dazwischen?
Eine letzte Anmerkung: Aktiver Ausschluss muss nicht notwendigerweise immer passieren. Tretet in Kontakt mit den Betroffenen, um deren Bedürfnisse abzuklären. Manchmal können sie auf eine andere Art damit umgehen. Manchmal beginnt die übergriffige Person zu verstehen, was schief gelaufen ist und ein Heilungsprozess kann passieren. Manchmal sind Diskussionen notwendig, Mediation, mit oder ohne den Betroffenen.
Zu guter Letzt ist es aber notwendig, um eine inklusive Umgebung aufzubauen, sich damit anzufreunden dass es sehr wahrscheinlich notwendig sein wird, Leute auszuschließen, und auch dazu bereit zu sein. Denn wie hat Paula in ihrem Toot oben so schön ausgeführt:
"Wenn ihr Unterdrückern einen Plattform bietet, dann denkt mal nach, marginalisierte Personen werden eure Plattform verlassen und ihr werdet bald eine Plattform voller Arschlöchern haben!"
Es ist eine Zeit her. Und ehrlich gesagt, einige Dinge sind längst überfällig, die ich raus bekommen will. Eines dieser Dinge ist … dass mich Brasilien nicht los lassen will. Ich beobachte dieses Land inzwischen seit über einem Jahr, hoffentlich verständlich mit den politischen Veränderungen im letzten Jahr und der diesjährigen Debconf dort, und ich verspreche hier in der Zukunft weiter ins Detail zu gehen, weil es mehr und mehr wird …
Weil eines dieser Dinge, die mir zeigen, dass mich Brasilien nicht los lassen will war es über dieses Talent zu stolpern. Dey wurden von Freunden geteilt, und ich hab mich augenblicklich in denen verliebt. Hier geht's um Oxa, aber seht selbst:
Toy: Deren erster Auftritt in der Show »The Voice of Germany«, wo dey ebenfalls bekannt gegeben hat, dass dey nicht-binär ist. Und das Lied ist großartig.
Born This Way: Bei diesem hat mir der gesprochene Zwischenteil eine Gänsehaut bereitet und ich bin erstaunt, dass es möglich war, das in der Show einzubauen. Großen Respekt dafür!
I'm Still Standing: Der Text dieses Lieds ist mindestens genauso kraftvoll wie die anderen ausgesuchten. Hervorragende Auswahl!
Ich bin in diese Person auf so vielen Ebenen verliebt – und ja, dey ist ursprünglich von Brasilien. Multo brigado, Brazil!
Heute, 20. November, ist Trans Day of Remembrance. Es geht um das Gedenken an die Opfer von Hassverbrechen, die nicht mehr unter uns leben. Im vergangenen Jahr erfuhren wir von 331 ermordeten trans Personen, die tatsächliche Anzahl ist wie immer höher. Und ebenfalls sind wie immer trans Frauen of Color durch die Mehrfachdiskriminierung überproportional davon betroffen.
Was ebenfalls ein Muster ist ist dass ein großer Teil dieser Ermordungen in Brasilien statt finden. Unglücklicherweise ist dieses Land seit geraumer Zeit an der Spitze der Statistiken, und die Wahl eines rechtsextremen offen queerfeindlichen Menschens als Präsident des Landes im vergangenen Jahr hat jenen eine gewisse Legitimität verliehen, die hasserfüllt sind, was es klarerweise dieser Tage schwerer macht zu überleben. Meine Gedanken sind daher insbesondere mit jenen Leuten in Brasilien, die für deren Überleben kämpfen.
Rechtsgerichtete Parteien sind jedoch auf der ganzen Welt am Zunehmen, und unsere Debian-Richtlinien für Freie Software sagen in #5, "Keine Diskriminierung von Personen oder Gruppen", und das ist nichts, was wir nur auf Software-Lizenzen umlegen dürfen sondern auch darauf, wie wir als Gemeinschaft zusammen arbeiten.
Falls ihr euch fragt, was ihr tun könnt: Unterstützt eure lokalen Community-Spaces und Unterstützungsgruppen. Ich hatte das Vergnügen Grupo Dignidade während meinem Besuch in Curitiba wegen DebConf 19 kennenzulernen, und war sehr dankbar eine Vertreterin der Gruppe bei meiner Debian Diversity BoF dabei zu haben. Danke nochmal, Ananda, es war mir eine Freude dich dabei gehabt zu haben!
Ich hatte drüber nachgedacht, ob ich etwas zum Lesbian Visibility Day am 26. April schreibe. Ein Teil der European Lesbian* Conference zu sein bedeutet mir schließlich viel. Ich hab mich nie derart ermächtigt und als Teil einer Veranstaltung gefühlt, die Inklusivität auf die nächste Ebene hebt.
Und trotzdem … gibt es immer noch viele internalisierte Zweifel. Ich stehe voll und ganz hinter der EL*C und ihrem inklusiven Ansatz. Ich weiß, dass das L ganz bewusst mit einem Stern versehen ist. Unter anderem, um es klar zu machen, dass bisexuelle Menschen nicht ausgeschlossen sind. Und dass trans Personen ebenfalls inkludiert sind. Und ich sitze hier und denke trotzdem darüber nach, ob ich es mir erlauben darf, mich an diesem Ort zu sehen? Bin ich genug, um dort Platz einzunehmen?
Und da bin ich wieder mit meiner internalisierten Transphobie. Die Stimme zu erheben, sich Gehör zu verschaffen ist für trans weibliche Personen schwer genug. Insbesondere wenn du für alle klickst und der erste Instinkt der Leute ist, dich mit »er« Pronomen zu versehen.
Weil dieses Verhalten oft als männlich angesehen werden - und wenn du dich nicht so identifizierst beginnst du damit es zu vermeiden, um nicht in diese Kiste gesteckt zu werden. Was dazu führt, sich selbst mundtot zu machen. Inklusive an solch wichtigen Tagen, wo sich alles um Sichtbarkeit dreht.
Hier bin ich also … und versuche gegen diese Gefühle anzukämpfen. Und so sehr ich es auch für wichtig erachte, in der bisexuellen Community sichtbar zu sein, erachte ich die Sichtbarkeit in der lesbischen* Community mindestens genauso wichtig, da ich mich mit beidem verbunden fühle. Und das sehr.
Erst gestern hat mich ein Arbeitskollege gefragt, was für Musik ich mir anhöre, insbesondere bei der Arbeit. Es stimmt, Musik hilft mir, mich besser auf die Arbeit zu konzentrieren und zu fokusieren. Aber das hängt natürlich stark davon ab, was für eine Art von Musik es ist. Und es gibt ein Projekt, zu dem ich regelmäßig zurück kehre. Der Name davon ist Enigma. Es ist nicht ablenkend, funktioniert gut im Hintergrund, mit beruhigendem und unaufdringlichem Gesang. Hier sind die Lieder:
Return To Innocence: Das ist vermutlich das Lied von ihnen, das ihr kennt, und das mich auch ursprünglich auf sie aufmerksam gemacht hat.
Push The Limits: Ein kraftvolles Lied. Die Album-Version ist sogar ein paar Minuten länger.
Voyageur: Ich liebe den Rhythmus und das Thema des Liedes.
Es scheint beinahe so als ob politisch korrekt zu sein etwas ist, das Leute nicht sein wollen. Tatsächlich ist es aber so, um als Menschheit voran zu kommen, benötigen wir es aber sehr wohl. Lasst uns darüber reden, warum und was es eigentlich bedeutet, wollen wir?
Ich denke, wir haben alle von der Goldenen Regel gehört: "Behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden willst." Ich hoffe, wir können uns darauf verständigen. Die Idee dahinter ist, sich gedanklich in die Schuhe der anderen Person zu versetzen, und zu überlegen, was es mit einem macht. Wenn es dir nicht gefällt, dann tu es auch nicht. Hört sich einfach an?
Nun, ist es nicht. Wenn es um Diskriminierung geht, die etwas systematisches ist, dann funktioniert das nicht. Es ist zusätzlich ein Machtunterschied in Diskriminierung enthalten, und damit wird klar: Es ist nicht möglich sich vorzustellen, was manche Wörter bei anderen auslösen. Die allermeisten Leute in der Debian-Gemeinschaft sind vermutlich weiß, körperlich und geistig gesund, cis (sich mit dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht identifizierend), hetero, und männlich. Nur um einige der geläufigsten Kategorien zu nennen. Und selbst wenn wir uns in den Schuhen der anderen Person sehen, haben wir wohl nie die systematische Diskriminierung erlebt wie Racial Profiling, ein Restaurant nicht betreten zu können, komisch angeschaut zu werden egal auf welche Toilette wir gehen, die Leute sich nach uns umdrehen und tuscheln bemerkt wenn wir mit unseren Partnern die Straße entlang gehen, oder hinterher gepfiffen worden. Und wir können uns vorstellen, dass "Schwuchtel" nicht das netteste Wort ist, aber die Leute vergessen eines: Es gibt insbesondere auch in der Sprache einen großen Machtunterschied.
Wie viele diskriminierende Worte fallen euch für schwarze Menschen ein? Behinderte Personen? Nicht-Hetero Menschen? Trans Personen? Frauen? Und jetzt geht einen Schritt zurück ... und versucht zu überlegen, wie viele diskriminierende Worte euch für weiße, körperlich und geistig gesunde Menschen, Heteros, cis und männliche Personen einfallen. Und dann versucht zu erkennen, dass selbst die Sprache in dieses Machtgefälle hinein spielt. Insbesondere im Internet, wo das einzige, das ihr von anderen erhält, geschriebene Sprache ist. Daher ist der Weg, wie damit umzugehen ist, tatsächlich jenen zuzuhören, die Diskriminierung ausgesetzt sind und anzuerkennen dass einige Wörter tabu sind.
Das nächste Mal also, wenn ihr wen als Special Snowflake tituliert, oder meint, dass sie es einfach runterschlucken sollen, weil es halt nunmal so funktioniert ... denkt hierüber nach. Und denkt auch daran, was ihr damit transportiert, wenn ihr euch gegen einen politisch korrekten Ansatz stellt: Wenn ihr politische Korrektheit als schrecklich und nicht erstrebenswert erachtet weil es euch im Reden über andere einschränkt. Dann Schätzchen, das tut es nicht. Jedes mal, wenn ihr einen politisch korrekten Ansatz gering redet, zeigt ihr lediglich eines: Dass ihr Unwillens seid, ein sicherer Ort für die Leute in eurer Umgebung zu sein, und dass es euch nicht interessiert.
Oh, und noch eines: Freie Software und Debian insbesondere war immer politisch. Erzählt mir nicht, dass euch das neu ist. An Freier Software zu arbeiten ist ein extrem starkes politisches Statement. Es geht um das Verbessern der Welt, indem Software für alle verfügbar gemacht wird. Und ja, diese alle enthält ebenso nicht-weiße, nicht-cis, nicht-gesunde, nicht-heteros und nicht-männliche Personen, so überraschend das auch erscheinen mag.
Genießt es, und ein frohes neues Jahr!
P.S.: Teil dieses Inhalts ist durch das Buch Eine Frage der Moral von Anatol Stefanowitsch inspiriert. Ich würde euch empfehlen, es zu lesen. Es gibt gute Einblicke.
Heute ist der Transgender-Tag der Erinnerung. Heute ist ein schwarzer Tag für trans Menschen auf der ganzen Welt. Wir trauern um jene trans Personen, die aufgrund von Hassverbrechen und Gewalt nicht mehr unter uns weilen. Setzt euch mit trans Menschen in eurem Umfeld in Verbindung und fragt sie, ob sie an diesem Tag emotionale Unterstützung benötigen. Es werden mehr trans Personen dafür getötet trans zu sein als es Tage im Jahr gibt. Am häufigsten schwarze trans Frauen of Color. Falls ihr euch stark genug fühlt, könnt ihr darüber in diesem Artikel lesen.
Des weiteren sind wir derzeit generell einer großen Bedrohung unserer Existenz auf der ganzen Welt ausgesetzt. Falls ihr soziale Medien verfolgt, schaut unter dem Hashtag #WontBeErased nach. Die US-Regierung verfolgt den Pfad des Auslöschens von Gender auf allen Ebenen, was ebenso intergeschlechtliche Menschen betrifft und die geschlechtliche Binärität und Geschlechtertrennung weiter manifestiert, was ebenso für cis Personen nachteilig ist. Jetzt werden ebenfalls in Ontario, Canada Gender-Identitäten ausgelöscht. Und Brasilien, wo nächstes Jahr die DebConf statt finden wird, und wo weltweit die höchste Rate an ermordeten trans Personen vorhanden ist, hat Bolsonaro gewählt, einen Rechtsextremen, der offen schwulenfeindliche und frauenfeindliche Aussagen tätigt. Und dann gibt es auch noch Tansania, wo zur Jagd auf LGBTIQ Personen aufgerufen wird. Und diese Berichte sind nur die Spitze des Eisberges. Ich habe sicher den Müll aus anderen Ländern verpasst, wie aus der Ukraine (wo nächstes Jahr die European Lesbian* Conference statt findet), oder dass die österreichische Regierung rechtsgerichtet ist und das Sozialsystem auf allen Ebenen kürzt und wir wieder die Notwendigkeit von Wieder Donnerstag haben.
Ich bin gerade dabei, die Ankündigungsmail zu formulieren und auszuschicken über das Debian Diversity Team, das wir endlich gegründet haben. Es ist im Moment wichtiger denn je klar und sichtbar zu machen, dass Diskriminierung keinen Platz in Debian hat, und dass wir tatsächlich eine diverse Gemeinschaft sind. Ich verstehe den Wunsch, dass die Ankündigung sich mehr um den Sichtbarkeits- und Willkommens-Aspekt des Teams drehen sollte, und insbesondere nicht aussehen soll als ob es eine Reaktion auf diese Ereignisse ist. Was es nicht ist, weil an dem Team seit zwei Jahren gearbeitet wird. Und ich stimme dem auch absolut zu. Es fällt mir nur schwer, nicht eine Solidaritätsbekundung hinzu zu fügen, dass wir diesen Müll auf der Welt mitbekommen und dass wir euren Schmerz sehen, und ihn teilen. Also ja, das Team wurde endlich gegründet, aber die Ankündigungsmail über debian-devel-announce ist noch ausstehend. Und wir sind auch in Kontakt mit dem Local-Team der nächstjährigen DebConf und verfolgen die Nachrichten über Brasilien und versuchen herauszufinden, wie wir es so sicher wie möglich für Teilnehmende machen können, damit die Angst nicht der ausschlaggebende Faktor sein soll, warum ihr nicht teilnehmt.
Bleibt stark, ich schicke euch Umarmungen, so ihr welche wollt.
Ich muss mich dafür entschuldigen, so lange still gewesen zu sein. Viel zu viele Dinge sind passiert. Tatsächlich hab ich den Großteil hiervon bereits letzten Herbst geschrieben, dann ist jedoch etwas passiert, das mich zu sehr in Anspruch genommen hat um diesen Eintrag abzuschließen. Und ich nutze die Gelegenheit ein bisschen konkreter zu erklären, wie ich meine Blog-Einträge schreibe:
Ich beginne damit, sie in Englisch zu verfassen, ich setze gerne Querverweise, und nachdem ich mit dem englischen Teil fertig bin, geh ich nochmal drüber und schreibe es nochmal auf Deutsch. Dieser Prozess hilft mir, den englischen Teil korrekturzulesen, aber es bedeutet auch, dass es einiges an Zeit benötigt. Und je länger die Einträge werden, desto mehr Energie benötigen auch die Übersetzung und das Korrekturlesen. Das ist der Hauptgrund, warum ich längere Einträge schreibe, wenn ich die Energie und Zeit dafür finde.
Wie auch immer, das erste, was ich erwähne will, passierte endlich im Juni letztes Jahr: Ich hab offiziell meinen Namen und den Geschlechtseintrag in meinen Papieren geändert! Es war auf so viele Arten ein sehr freudiger Moment. Eine Woche später bekam ich meinen neuen Reisepass und war endlich in der Lage, meinen Flug zur Debconf in meinem Namen zu buchen. Ja, ich existiere!
Dann wurde Stretch veröffentlicht. Ich muss gestehen dass ich sehr wenig damit zu tun hatte, im Release-Prozess nicht eingebunden war, nicht mal vom Website-Team oder irgendwo anders, da ...
... da ich an dem Wochenende meine Sachen gepackt habe, da am 21. Juni eine zweite Sache endlich passiert ist: Ich hab die Schlüssel für meine Wohnung im Que[e]rbau erhalten!! Ja, ich bin mir bewusst, dass wir an der Website noch arbeiten müssen. Der Bauträger machte sogar eine riesen Sache draus, jede einzelne Person wurde auf die Bühne gerufen und hat die Schlüssel übergeben bekommen. Und es hat mich sehr freudig gestimmt, meinen Schlüssel in meinem Namen entgegen nehmen zu können und nicht unter einem Namen, zu dem ich seit sehr langer Zeit keinen Bezug mehr habe. Es hat mich geschmerzt, dass das anderen in unserem Haus passiert ist, obwohl sie genau wussten, worum es beim Que[e]rbau geht ... Und: Ich bin noch am selben Tag eingezogen. Ich hab meine alte Wohnung die Woche drauf zurück gegeben, obwohl ich nicht viel Möbel oder eine Küche hatte, aber ich hab viel zu lange darauf gewartet um nicht dort zu sein. Und seht euch einfach nur den Sonnenuntergang von meinem Balkon aus an. <3
Und ich hab es im vergangenen Blog-Eintrag bereits erwähnt, die Organisation der European Lesbian* Conference benötigte ebenfalls mehr und mehr Arbeit. Das Programm dafür nahm Formen an, aber es gab immer noch genug zu tun. Ich bin total hinein gekippt, da es das erste Mal war, dass ich wirklich gefühlt habe, was Intersektionalität bedeutet und dass es nicht nur ein Label ist sondern ein integraler Bestandteil der Konferenz. Die Energie innerhalb des Teams in Bezug darauf ist wirklich großartig, und ich bin enorm froh, ein Teil davon zu sein.
Und dann war Debconf17 in Montreal. Es war toll, mit einer Menge an Leuten zusammen zu sein, die über die Jahre zu einer Art Familie wurden. Und interessanterweise wurde mir mitgeteilt, dass ein Trans March statt fand, daher bin ich mitgegangen. Es war eine Freude, dabei Sophie LaBelle und Chase Ross zu treffen. Es war mir nicht bewusst, dass Chase von Montreal ist, der Teil war also eine Überraschung. Von Sophie wusste ich es, und ich hab sie im November nach Wien geholt, direkt vor dem Transgender Day of Remembrance. :)
Aber eine der beiden bewegenden Ansprachen beim March war von Charlie Rose mit dem Titel My Gender Is Black. Ich hab eine Mitschnitt der Aufnahmen von dieser und einer weiteren Ansprache eines weiteren Black Lives Matter Aktivist bekommen, und hoffe dass ich es schaffe, sie auch online zu stellen. Für den Moment sollte der Link zum Text helfen.
Und dann begann Debconf selbst. Ich hab einen Debian Diversity Round Table abgehalten. Obwohl der Titel irreführend sein könnte, da sich die Gruppe noch nicht offiziell gebildet hat, hat es einiges an Interesse angezogen. Ich hab erklärt, warum ich es einberufen habe, dass ich mich bewusst dafür entschieden hab, es nicht aufgezeichnet zu bekommen, damit die Leute offener reden können. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde mit Namen, Pronomen und anderen Dingen, die sie teilen wollten hatten wir einige interessante Diskussionen darüber, warum die Leute denken dass es eine gute Idee sei, und in welche Richtung wir uns bewegen wollen. Ein paar Ideen kamen auf, und dann ... war die Zeit vorbei. Daher haben wir eine Fortsetzungs-BoF eingeplant, um das Thema zu vertiefen. Am Ende hatten wir eine recht gute gemeinsame Sicht, wie wir weiter machen wollen. Unglücklicherweise hab ich es noch nicht geschafft, dem nachzugehen und das bereitet mir Unbehagen. :/
Zum Teil weil nachdem ich retour kam, mich in die Arbeit wieder vertiefen musste und noch einiges an Zeit für die EL*C brauchte, anfing massive Schmerzen im Rücken und meinem Bein zu verspüren die auf einen Bandscheibenvorfall hindeuteten und mich für knapp zwei Monate in den Krankenstand schickten. Der Schmerz war zu massiv, ich musste sogar zwei Wochen im Spital verbringen, da mir auch mein Magen Probleme verursachte.
Ende Oktober hatten wir eine große Eröffnung: Wir haben einen Gemeinschaftsraum im Que[r]bau, in dem wir eine art Bar aufgebaut haben, mit Kochmöglichkeit und Hi-Fi-Ausstattung. Und wir haben ihn mit Absicht nach außen hin geöffnet. Der Name ist Yella Yella! Nachbar_innentreff. Wir haben ihn nach Yella Hertzka benannt, die eine sehr wichtige Feministin zu Beginn des 20ten Jahrhunderts war. Der Park über die Straße hinweg heißt Yella Hertzka Park, daher haben wir den Namen absichtlich in Verbindung mit dem arabischen Ausspruch Yalla Yalla gebracht.
Mit dem Yella Yella sind einige interne Diskussionen entstanden, wir alle hatten erst begonnen miteinander zu leben, daher benötigt dies ganz natürlich einiges an Energie und Diskussionen. Es benötigt einige Zeit, um ein Gefühl für all die Leute zu bekommen. Es gab verschiedeneInterviews, und Veranstaltungen wurden organisiert, um es ins Rollen zu bekommen.
Und dann war es auch plötzlich 2018 und ich hab diesen Beitrag immer noch nicht veröffentlicht. Es tut mir leid, aber manchmal gibt es andere Dinge, die Zeit beanspruchen. Und hier bin ich, die Zeit läuft weiter, auch wenn wir nicht drauf achten.
Ein kürzliches Projekt bei dem ich die Ehre hatte mit dabei sein zu können ist my movement is limitless [trans_non-binary short]. Es war interessant, über das Thema nachzudenken, ob die Geschlechtsidentität das tanzen beeinflusst. Und den Zugang von anderen Leuten zu dem Thema zu sehen und zu hören.
Bei den kommenden Linuxtagen Graz wird es eine Diskussion zum Thema Common misconceptions about names and spaces and communities geben, da sie eine Realname-Policy durchgesetzt haben — bei einer Community-Veranstaltung. Dies ist nicht nur ein großes Problem für Trans-Personen sondern arbeitet auch gegen Privacy-Forscher oder Leute aus der Community, von denen niemensch den Namen in ihren Ausweisen kennt. Die Diskussionen dazu, die auf Twitter oder im Hintergrund statt gefunden haben, waren doch etwas verstörend. Wir hoffen darauf, ein gutes Panel zu stande zu bekommen.
Was uns zu einem Panel für die kommende Debconf in Taiwan bringt. Es gibt den Vorschlag, ein Gender-Forum am Openday abzuhalten. Ich bin mir immer noch nicht ganz sicher, was es behandeln soll und was davon erwartet wird, aber ich glaube es ist noch für Vorschläge offen. Es wird ein Plan dafür gemacht, lasst uns versuchen es divers und großartig zu gestalten!
Ich möchte nicht versprechen das nächste Update früher zu schicken, aber ich versuche wieder mehr rein zu kommen. Aktuell arbeite ich auch an einem (deutschsprachigen) Beitrag für ein Non-Binary YouTube-Projekt und es wäre wirklich toll, wenn das Projekt startet. Ich werde zu dem Thema mehr von mir geben.
Danke, dass ihr bis hier her gelesen habt, und wir lesen uns bald wieder. :)
Ich habe lange überlegt, ob ich (m)ein #metoo Posten soll. Es war ja keine Vergewaltigung. Es ist ja nichts passiert. Und viele Geschichten sind sehr erschreckend.
Und trotzdem beschäftigt es mich immer wieder mal. Ich war im Schulalter, späte Volksschule oder Unterstufe ... In meiner Heimatstadt gibt es ein Kino. Jung wie wir waren haben wir natürlich Rambo/Rocky nicht sehen dürfen. Nicht, dass mich der Film sonderlich interessiert hätte ... Aber da stand die Tür zum Vorführraum offen. Und neugierig wie wir waren haben wir durch die Tür geblickt. Der Vorführer hat uns gesehen und herein gewunken. War schon aufregend, aus der Perspektive einen Film sehen zu können der uns verboten war.
Er erklärte uns wie die Geräte funktionieren, zeigte uns wie Filmrollen nachgelegt wurden und zeigte uns durchs Guckloch die Signale auf der Leinwand die das Zeichen waren, dass der zweite Projektor mit der neuen Rolle gestartet werden muss.
Bei dieser Erklärung stand er uns sehr nahe. Sehr sehr nahe. Legte seinen Arm um uns. Die Hand wanderte in den Schritt. Es war unangenehm und uns war bewusst, dass das nicht in Ordnung war. Aber schreien? Wir durften ja gar nicht dort sein ... Also freundlich bedankt und verstört den Rückzug antreten. So toll war der Film dann auch wieder nicht.
Es ist ja nichts passiert, und gesagt haben wir auch nichts.
Ist schon länger her. Und aktuell sollte ich nicht mal schreiben sondern eher meine Sachen zusammen packen, da ich die Schlüssel für meine Wohnung in sechs Tagen bekomme. Yay!
Aber fürs Packen brauch ich einen guten Soundtrack. Und heute ist es Apollo 440. Ich hab sie am Sundance Festival hier in Wien vor 20 Jahren gesehen. Ist lange her, aber ihre Musik gibt mir immer noch die Kraft, Dinge fertig zu bekommen.
Also ohne weitere Verzögerung sind hier ihre Lieder:
Ain't Talkin' 'Bout Dub: Das erste Lied, über das ich gestolpert bin, und das mich dazu gebracht habe, sie weiter zu verfolgen.
Stop The Rock: Dieses Lied war in einem Film, den ich genossen hab, mit einer großartigen Tanzszene. :)
Krupa: Ebenfalls ein sehr stimmungsaufhellendes Lied!
Viele Dinge sind passiert, seit ich das letzte Mal über was anderes als Musik gebloggt habe. Das erste davon war das Abhalten eines Debian Diversity-Meetings. Es war sehr nett, weniger Leute nahmen teil als erhofft, und wohl mit ein Grund davon war es, dass Trolle und Hasserfüllte die Titanpad-Seite für die Themensammlung entstellt haben sowie den Doodle-Eintrag zur Findung eines Termins für das Treffen zerstört haben. Sie haben auch versucht, auf meinem Blog Troll-Kommentare zu hinterlassen, und obwohl ich in der Vergangenheit kontroverselle Antworten freigeschaltet habe, haben diese die Grenze des Akzeptablen überschritten und keinen relevanten Inhalt enthalten.
Eine Antwort, die ich nicht frei geschaltet habe, aber in meiner Mailbox behalten habe, gibt mir Kraft weiter zu tun. Es gibt diesen einen Satz, der mich anspricht: Think you can stop us? You can't you stupid b*tch. You have ruined the Debian community for us. Der Rest der Nachricht ist nicht von weiterer Relevanz, und obwohl ich nicht die Lorbeeren dafür einheimsen kann, bin ich froh als ein Teil davon wahrgenommen zu werden, die Debian-Gemeinschaft für intolerante und hasserfüllte Leute zerstört zu haben.
Viele andere Dinge sind seitdem ebenfalls passiert. Die meisten davon hier in Wien, viele queer-ermächtigende Gruppen haben sich in meinem Umfeld gebildet, einige davon gab es schon, einige wurden mit meiner Mithilfe gegründet. Wir haben nun mehrere großartige reguläre Treffen für Non-Binary Menschen, für queere Menschen mit Polyamorie-Bezug worüber wir ein Interview gaben, einen queeren Playfight (über das Konzept rede ich vielleicht ein anderes Mal mehr), eine Diskussionsrunde zum Thema Polyamorie, zwei Gruppen zum Thema Bi-/Pansexualität, einen queer-feministischen Chor, und es wird im Oktober eine European Lesbian* Conference geben, bei der ich in der Organisation mithelfe …
… und am 21. Juni werde ich endlich die Schlüssel zu meiner Wohnung im Que[e]rbau Seestadt bekommen. Ich freue mich ganz riesig toll drauf. Es wird ein Teil der lasst mich heim kommen-Erfahrung werden, die ich gerade durch mache. Ein weiterer Teil dieser Erfahrung ist, dass ich damit angefangen habe, meinen Namen (und den Personenstand) offiziell zu ändern. Ich hatte meinen ersten Termin im entsprechenden Amt, und ich hoffe dass es nicht zu lange dauern wird, da ich meine Papiere rechtzeitig brauche, um meinen Flug nach Montreal buchen zu können, und mein aktueller Reisepass während des Prozesses falsche Daten enthalten wird. Andererseits werden Leute, deren Keysigning-Policy enthält, einen Regierungsausweis zu sehen, dann die Chance haben, meine Keys zu signieren.
Ich plane, auf der Debconf eine Diversity-BoF abzuhalten, bei der wir direkter darüber reden können, wie wir uns mit dem Projekt entwickeln wollen. Ich hoffe, dass ich die Zeit finde, vorher noch ein Treffen im IRC zu organisieren, wobei ich mir nicht sicher bin, wie das zu koordinieren wäre um es für interessierte Leute zugänglich zu machen und auf der anderen Seite destruktive Trolls außen vor zu halten. Ich bin für Ideen dazu offen.
Ich brauche Musik, um produktiv zu sein. Und da ich in einem Großraumbüro sitze, hilft es mir auch, die Geräusche rund um mich herum auszublenden. Meistens schalte ich nur cmus im Shuffle-Modus ein und höre, was daher kommt. Gestern bin ich wieder über eine Sängerin gestolpert, in deren Stimme ich mich vor langer Zeit verliebt habe. Diesmal geht es um Anouk.
Das Lied war auf einer Kompilationsreihe, die ich verfolgt habe, da sie mir auf einfache Art Gruppen in einem Genre näher gebracht hat, das ich einfach liebe. Die Reihe hieß "Crossing All Over!" und hat einige Gruppen enthalten, für die ich mich dadurch näher interessiert habe und die ich mir nach wie vor sehr gerne anhöre.
Wie auch immer, ich möchte euch die Lieder nicht länger vorenthalten, hier sind sie also:
Nobody's Wife: Das erste Lied, das ich von ihr gehört habe, und ihre Stimme hat mich aufgefangen.
Letzten Herbst war ich auf einer Silent Disco-Veranstaltung. Ihr bekommt dabei Funkkopfhörer, eine DJane und ein DJ spielten auf verschiedenen Kanälen Musik, und ihr genießt die Zeit mit Leuten um euch rum, die nicht hören, was ihr hört. Es ist eine sehr witzige Erfahrung, und es war einer der letzten warmen sonnigen Tage. Dort hörte ein Lied, das zur Stimmung des Moments gepasst hat, und mich dazu gebracht hat, nach der Band zu suchen und sie mir näher anzuhören.
Die Band war Icona Pop, sie haben einen stimmungsaufhellenden Popsound, der euch aufmuntert. Hier nun die Lieder, die ich euch heute präsentieren möchte:
I Love It: Das erste Lied, das ich von ihnen gehört habe, und ich liebe es.
Girlfriend: Herziges Lied, und vermutlich mit ein Grund, warum sie in der LGBTIQ-Community so gut ankommen.
Ich glaub ihr wisst, dass ich Musik einfach liebe. Sie ist mächtig, kann euch bewegen, die Stimmung in viele Richtungen verändern, eins dazu bringen den Körper dazu bewegen zu wollen, was auch unbewusst passieren kann, und euch an Situationen erinnern, die in Erinnerung gehalten werden wollen. Die Sängerin, die ich euch präsentieren möchte, wurde mir von einer guten Freundin mit folgenden Worten vorgestellt: Also das ist mir schon eeeewig nicht mehr passiert: ich höre eine Stimme und ich kann nicht aufhören zu weinen. Ich kann mich nicht entscheiden welches Lied ich dir schicken soll also kommen jetzt mal die ersten drei wovon das letzte mich an dich denken ließ.
Ich ich muss dem zustimmen, die Stimme ist einfach großartig. Vielen Dank für das Teilen von LP, Süße! Und da ich drei Lieder geschickt bekommen habe und ich nicht gut drin bin, meine Freude zurück zu halten, will ich sie mit euch teilen, hier sind also die Lieder:
Lost On You: Ihre Stimme in diesem Lied ist großartig.
Halo: Ich muss hier zustimmen, dass das eine großartige Cover-Version ist.
Someday: Wenn ich das Lied höre und daran denke, dass es meine Freundin an mich erinnert, bin ich auch den Tränen nahe ...
Es ist nicht häufig, dass einen ein Künstler derart tief berührt, aber Thomas D hat das geschafft dass ich sogar zeitweise (halb) im Scherz sage, dass falls es eine Kirche des Thomas D gäbe, ich der beitreten würde. Seine Texte stachen für mich schon im Zusammenhang mit der Band heraus, durch die ich ihn kennen gelernt habe, und die Art, wie er sein Leben lebt, ist definitiv was ganz besonderes. Und zusätzlich gibt es da noch diese ganz besonderen Lieder, die mir so viel geben und auch viel teilen. Die Leute, die kein Deutsch verstehen, tun mir massiv leid, da sie ihn kaum richtig schätzen können.
Hier lege ich euch drei Lieder ans Herzen, denen ihr gut zuhören solltet:
Fluss: Dieses Lied hat mir viel Kraft in einer schwierigen Phase meines Lebens gegeben. Und es bewirt immer noch Wunder, wenn ich mich schlecht fühle, um meinen Hintern wieder vom Boden hoch zu bekommen.
Gebet an den Planeten: Das Lied gibt mir eine Gänsehaut. Lasst den Text auf euch wirken. Und nehmt euch die Zeit, auch drüber nachzudenken.
An alle Hinterbliebenen: Es mag schwierig sein, mit diesem Lied umzugehen. Es dreht sich um Verlust und den Umgang mit der damit verbundenen Trauer.
Mein Blog-Eintrag, was in letzter Zeit so passiert ist, ist mehr als überfällig. Menschen, die meinen Tweets folgen haben einige Dinge mitbekommen. Am Erwähnenwertesten war wohl die Trans*Inter*Tagung in München Anfang Mai. Sie war einfach großartig. Ich hab dort so viele tolle und liebenswerte Menschen getroffen, über so viele super Sachen reden und sie erfahren dürfen, dass ich immer noch starke Motivationsschübe habe, wenn ich dran denke. Es war auch das erste Mal, dass ich doch eine Ablehnung gegen einen Teil meines Körpers verspüre, auch wenn ich bisher dachte, damit im reinen zu sein: Groß zu sein ist ein riesiges Problem für mich. Zu erkennen, dass ich mit meiner Länge ein riesen Problem habe (Wortwitz inklusive) war sehr erleichternd, selbst wenn es das Problem nicht löst. Es ist etwas, das Transitioning und Passing für mich schwieriger macht. Es ist mir bewusst, dass es große Frauen gibt, und es gibt spezielle Geschäfte für lange Frauen, aber das ist nicht mein einziges Problem mit dem ich zu kämpfen habe. Was mich am Meisten stört ist was viele Leute in Größe Menschen hinein interpretieren: Dass sie immer jemensch zum Anlehnen sind, dass lange Menschen als selbstbewusst wahr genommen werden und für sich selbst aufstehen können (noch ein kleiner Wortwitz ...)
Und während es für mich in Ordnung ist, wenn Menschen zu mir kommen um sich anzulehnen, bekomme ich selbst diese Möglichkeit so gut wie nie angeboten. Und die Leute kommen nicht mal auf die Idee. Als ich in München war und mit einer anderen großartigen (... Wortwitz?) Transfrau gesprochen hab, dir so lang wie ich war, hatte ich endlich mal die Möglichkeit, meinen Kopf auf ihre Schulter zu legen und die Beruhigung und den Zuspruch zu erhalten, den ich genauso wie jede andere Person da draußen auch benötige. Vermutlich ist das auch der Grund, warum ich so Nähe suchend bin und so oft wie möglich Free Huggen gehe. Aber lang zu sein bedeutet auch, üblicherweise beim Kuscheln immer nur der große Löffel zu sein. Ich hatte dann einen kleinen Nervenzusammenbruch, als mir das klar wurde, der zwar das Gefühl nicht direkt geändert hat, aber definitiv geholfen hat, darauf zu achten und für mich selbst dran zu arbeiten.
Ende Mai kam dann der Film FtWTF - female to what the fuck ins Kino. Es handelt sich dabei um eine Dokumentation von sechs Personen, die bei der Geburt weiblich zugeordnet wurden. Und er ist absolut bezaubernd, und enthält einiges an Gedankenfutter. Wenn ihr irgendwann mal die Möglichkeit habt ihn anzusehen, ihr solltet es tun.
Und dann war die debconf16 in Kapstadt. Der Flug dorthin wurde annulliert und wir wurden umgebucht. Das erste Angebot war über Dubai fliegen, und glücklicherweise hat ein Kollege die Person hinter dem Schalter drauf hingewiesen, dass das für mich nicht sicher wäre und daher keine Option darstellt. Schlussendlich sind wir dann recht gut nach Kapstadt gekommen, und selbst obwohl es Winter war war es sehr angenehm, wenn die Sonne geschienen hat. Abgesehen von den sehr kalten Nächten. Oder dem hängen bleiben auf dem Weg nach oben beim Tafelberg, da ein Kollege Krämpfe in seinen Beinen bekam und wir die Bergrettung rufen mussten. Glücklicherweise war es eine klare Nacht, und als wir mit der Bergrettung dann oben angekommen sind war es bereits Nacht und wir hatten eine wunderschöne Aussicht, die die meisten Leute vermutlich niemals erleben werden.
Und dann ... wurde ich zu einem Trans-Treffen nach Kapstadt eingeladen. Ich war sowohl begeistert als auch nervös, was ich erwarten sollte. Aber es war großartig. Die Gruppe war einfach nur was ganz besonderes. Der Moderator gab Informationen über den Fortschritt der klinischen Unterstützung in Südafrika, wovon ich mitnahm, dass es nur eine einzige Klinik gibt, die SRS durchführt, und das nur zweimal im Jahr, was ziemlich ... bäh ist. Ich denke ihr könnt erraten, wie lange die Warteliste ist (ja, Jahrzehnte) ... Ich war von der Diversität der Gruppe echt beeindruckt, auf so vielen Ebenen, aber am erwähnenswertesten wohl bei der Altersverteilung. Es war echt ganz ganz toll, euch alle dort getroffen zu haben! Falls ihr jemals in Kapstadt seid und Teil der LGBTIQ-Gemeinschaft, setzt euch in Verbindung mit dem Triangle Project.
Aber nun zum eigentlichen Grund, warum ich diesen Eintrag schreibe: Ich wurde auf der Debconf von zumindest zwei Personen angesprochen, was ich davon halte, eine LGBTIQA+-Gruppe in Debian zu gründen, und ob ich das auch vorantreiben möchte. Tatsächlich halte ich es für eine gute Idee, eine Möglichkeit für Menschen auf dem queeren Spektrum zu bieten (und ich hoffe, niemensch fühlt sich beleidigt, dass ich statt LGBTIQA+ queer sage). Da ich recht offen mit den Themen umgehe, kommen die Leute immer wieder mal zu mir und ich bin mir daher bewusst, dass es durchaus eine nette Anzahl an Personen gibt, die in diese Kategorie fallen. Andererseits möchten sich manche davon nicht öffentlich outen, da es eigentlich egal sein müsste und andere nichts angeht.
Ich bin daher etwas unentschlossen. Wenn wir diesen Weg verfolgen, denke ich, dass etwas geschlossenes oder zumindest etwas, das die Möglichkeit einer geschlossenen Kommunikation bieten kann, notwendig ist, um nicht Menschen zu outen, die an der Diskussion teilnehmen. Es war mit Debian Women einigermaßen klar, dass die männlichen Diskussionsteilnehmenden Unterstützer der Sache waren und sich nicht notwendigerweise selbst als Frauen sehen, aber häufig genug schrecken (zumeist cis hetero männliche) Personen davor zurück, einer LGBTIQA+ Gruppe beizutreten, da sie Angst haben, ihre eigene Identität in Frage gestellt zu bekommen. Diese Dinge sollten mitbedacht werden, bevor solch ein Ort erstellt wird, damit sich die Leute wohl fühlen, wenn sie beitreten und im Vorhinein wissen, was sie erwartet.
Für den Augenblick hab ich #debian-diversity auf irc.debian.org erstellt, um diskutieren zu können, wie wir hier weiter kommen. Beachtet bitte, dass selbst der Name für den Kanal für eine Diskussion offen steht. Akronyme sind meiner Meinung nach nicht der Weg, den wir gehen sollten, lest dazu gerne die Diskussion zur Stellungnahme zur Vielfalt von Debian, in der der ursprüngliche Ansatz mit dem Auflisten von Gruppen für Inklusivität war, der rasch wieder verworfen wurde, da er ebenso rasch veraltet sein könnte.
Ich bin definitiv bereit, Teil dieses Vorstoßes zu sein, aber aktuell muss ich mich um einige private Dinge kümmern, die viel meiner Zeit in Anspruch nehmen. Mein Kind beginnt im September mit der Schule (ja, es ist schon wieder so lange her, die Zeit verfliegt ...). Und es sieht so aus als ob ich in nächster Zeit zweimal umziehen werde müssen: Ich werde meine aktuelle Wohnung vermutlich Ende des Jahres verlassen müssen und der Que[e]rbau, in den ich umziehen will, wird zu der Zeit noch nicht fertig sein um mich aufzunehmen ... F*ck. :(
Vergangene Woche haben wir einen weiteren großartigen Musiker, Komponisten, Künstler verloren. Es schmerzt mitzubekommen, dass immer mehr und mehr Leute, mit denen man aufgewachsen ist, nicht mehr da sind. Wir haben Prince, TAFKAP, Symbol, Prince verloren. Er schrieb viele großartige Lieder, sogar welche, die man ihm nicht zuordnen würde, wie Sinead O'Connors Nothing Compares To You, Bangles Manic Monday oder Chaka Khans I Feel For You. Aber ich möchte mit euch hier Lieder teilen, die er auch selbst aufgeführt hat, daher kommen hier ohne weitere Verzögerung die Lieder:
Wie meine Lesenden vermutlich wissen, hab ich mein Transgender Coming-Out Gedicht Mermaids vor über 10 Jahren geschrieben, um es klar zu machen, wie ich mich definiere, was ich bin und wie ich hoffe, akzeptiert zu werden. Ich hab es öffentlich in mein Blog gestellt, damit ich die Leute drauf hinweisen konnte. Und ich mach das nach wie vor regelmäßig. Es spricht mir nach wie vor tief aus der Seele. Und ich bin sehr froh, dass ich die Möglichkeit hatte, es letztes Jahr auf einem Poetry-Slam vorlesen zu können, es wurde sogar aufgezeichnet und nach YouTube hochgeladen.
Es gibt nur eines, das ich in der Zeit immer wieder mal von einigen Leuten als Rückmeldung erhalten habe, denen ich es näher bringen wollte: Wieso ist das in Englisch, das kann ich nicht so gut. Meine übliche Antwort darauf war, dass die Situationen, die dazu geführt haben, dass ich das Gedicht geschrieben habe, im internationalen Umfeld passiert sind und ich sicher gehen wollte, dass es von jenen Personen verstanden wird, was ich schreibe. Zu der Zeit war es mir nicht klar, dass ich dadurch eine andere Gruppe von Menschen ausgeschlossen habe, die sich schwer tat nachzuvollziehen, was in mir vorsich geht.
Dieses Jahr gab es eine ähnliche Veranstaltung: Den Flawless Poetry Slam, der die Themen Feminist_in? Queer? Gender? Rollenbild? - Reden wir drüber behandelt hat. Ich hab das als Motivation genommen, einen weiteren Text zu dem Thema zu schreiben, diesmal in Deutsch. Unglücklicherweise war es mir nicht möglich, es an diesem Abend vorzutragen, ich wurde nicht gelost. Aber es wurde mir gesagt, dass vergangene Woche Mittwoch ein weiterer Poetry Slam stattfand, zu dem ich dann gegangen bin ... und ich hab es auf die Bühne geschafft! Und das ist der Text, den ich dort vorgetragen habe:
Ich bin was ich bin
Fünf Worte mit wahrem Sinn:
Ich bin was ich bin
Du denkst: "Mann im Rock?
Das ist ja wohl lächerlich,
der ist sicher schwul."
"Fingernagellack?
Na da schau ich nicht mehr hin,
wer will das schon seh'n."
Jedoch liegst du falsch,
Mit all deinen Punkten, denn:
Ich bin was ich bin.
Ich bin Transgender
Und erlebe mich selber,
ich bin eine Frau.
"Haha, eine Frau?
Wem willst du das weismachen?
Heb mal den Rock hoch!"
Und wie ist's bei dir?
Was ist zwischen den Beinen?
Geht mich das nichts an?
Warum fragst du mich?
Da ist's dann in Ordnung?
Oder vielleicht nicht?
Ich bin was ich bin
Fünf Worte mit ernstem Sinn:
Ich bin was ich bin
Ich steh weiblich hier
Und das hier ist mein Körper
Mein Geschlecht ist's auch
Oberflächlichkeit
Das ist mein größtes Problem
Schlägt mir entgegen
Wenn ich mich öffne
Verständnis fast überall
Es wird akzeptiert
Doch gelegentlich
und das schmerzt mich am meisten
sagt doch mal wer "er"
Von Fremden? Egal
Doch hab ich mich geöffnet
Ist es eine Qual
"Ich seh dich als Mann"
Da ist, was es transportiert
Akzeptanz? Dahin
Meine Pronomen
Wenn ihr über mich redet
sind sie, ihr, ihres
Ich leb was ich leb
Fünf Worte mit tiefem Sinn:
Ich bin was ich bin
"Doch, wie der erst spricht!
Ich meinte, wie sie denn spricht!
Das ist nicht normal."
Ich schreib hier Haikus:
Japanische Gedichtsform
Mit fixem Versmars
Sind fünf, sieben, fünf
Silben in jeder Zeile
Haikus sind simpel
Probier es mal aus
Transportier eine Message
Es macht auch viel Spaß
Wortwahl ist wichtig
Ein guter Thesaurus hilft
Sei kurz und prägnant
Ich sag was ich sag
Fünf Worte mit klugem Sinn:
Ich bin was ich bin
Doch ich schweife ab
Verständnis fast überall?
Wird es akzeptiert?
Erstaunlicherweise
Doch ich bin auch was and'res
Und hier geht's bergab
Eine Sache gibt's
Die erwäh'n ich besser nicht
für die steck ich ein
"Deshalb bin ich hier"
So der Titel eines Lieds
verfasst von Thomas D
"Wenn ich erkläre
warum ich mich wie ernähr"
So weit komm ich nicht
Man erwähnt Vegan
Die Intoleranz ist da
Man ist unten durch
Hab 'ne Theorie:
Vegan sein: 'ne Entscheidung
Transgender sein nicht
Mensch fühlt sich dann schlecht
dass bei sich selbst die Kraft fehlt
und greift damit an
"Ich könnte das nicht"
Ich verurteile dich nicht
Iss doch was du willst
Ich zwing es nicht auf
Aber Rücksicht wär schon fein
Statt nur Hohn und Schmäh
Ich ess was ich ess
Fünf Worte zum nachdenken:
Ich bin was ich bin
Ich hoffe, es gefällt. Dem Publikum hat es definitiv gefallen, die Jury war nicht so begeistert, aber das ist in Ordnung, das sind fünf zufällige Menschen und es geht primär um den Spaß dabei. Später am Abend sind jedoch ein paar Dinge passiert, die mich dann nicht mehr so zufrieden gestimmt haben. Ich hab mich auf die Toilette begeben, mit den anderen Damen in der Schlange gewartet, ein wenig später kam dann die Kellnerin vorbei und meinte "die Männer sind da drüben". Ich hab mich für den Hinweis bedankt und meinte, dass mir das durchaus bewusst sei, was sie wohl verwirrt hat und dann zu einer Aussage im Sinne von "dann bist du wohl beides, wie?" gebracht hat, aber sie ist dann wieder gegangen. Ihr Tonfall und ihre Antwort hat mich nicht wirklich fröhlich gemacht, obwohl keine der anderen Damen in der Schlange seltsam geguckt hat.
Aber das Schlimmere, das passiert ist, war herauszufinden, dass North Carolina das Toiletten-Gesetz unterfertigt hat, das es für Transpersonen illegal macht, die Toilette ihres Geschlechts aufzusuchen und darauf besteht, jene Toiletten für das bei der Geburt zugewiesene Geschlecht zu benutzen. Es zwingt Männer wie James Sheffield, die Damentoilette aufzusuchen, oder Gefahr zu laufen, eingesperrt zu werden. Schöne neue Welt. :/
Genießt also den Text und lasst euch von idiotischen Gesetzen nicht zu sehr aus der Ruhe bringen und hofft drauf, dass die Zeit die diskriminierenden Hirne von Leuten richtet, die versuchen Dinge zu beheben, die bereits geregelt sind: Übergriffe bleiben Übergriffe und sind bereits illegal. Damit zu argumentieren, dass sexuelle Übergriffe statt finden und daher Transpersonen diskriminieren geht absolut am Thema vorbei, meilenweit.
Heute bin ich in einer dieser Stimmungen. Und manchmal braucht man bestimmte Künstler/Musiker, um das zu pflegen. Musik ist mächtig. Es gibt gewisse Bands, bei denen ich weiß, dass ich mich fern halten muss, wenn ich mich schlecht fühle, um nicht noch tiefer reingezogen zu werden. Sich dessen bewusst zu sein, hilft bereits enorm. Hier folgt nun ein Künstler, der sich nicht komplett in diesem Bereich bewegt, aber hat trotzdem kraftvolle Lieder und wichtige Inhalte; und es heute gab es eine Situation, in der mir eines seiner Lieder in den Kopf geschossen ist. Deshalb präsentiere ich euch heute Moby. Dies sind die Lieder:
Why Does My Heart Feel So Bad?: Das Lied für gewisse Stimmungen. Und geht damit bezaubernd um, zieht mich nicht zu sehr runter. Hoffe, das Lied gefällt euch auch. :)
Extreme Ways: Das Schlusslied des Films The Bourne Ultimatum, und ich hatte mich sofort in das Lied verliebt. Hatte es für einige Zeit als Wecker-Lied, ein guter Start in den Tag.
Disco Lies: Falls euch das Video verstört könnte es sein, dass ihr eure Augen davor verschließt, was Tiere tag-täglich ausgesetzt sind.
Ich hoffe, die Auswahl gefällt euch; und wie immer: Genießt es!
Die Leute denken zur Zeit oft darüber nach, was im vergangenen Jahr gut funktioniert hat und worauf sie stolz sind, was nicht so gut funktioniert hat und was sie im kommenden Jahr ändern wollen. Für mich drehen sich einige dieser Vorsätze um meinen Namen. Einer davon war es, meinen alten Namen von der Seite Debian – Projektmitglieder verschwinden zu lassen. Tatsächlich hab ich damit bereits zu Silvester begonnen:
Bis jetzt lieg ich gut im Rennen. Es sind noch acht Quellcode-Pakete übrig, die geändert werden müssen. Jene scheinen jedoch ein wenig komplizierter zu sein und bedürfen etwas mehr Aufmerksamkeit. Was ich ebenfalls während diesem Einsatz gemacht habe: Alle Pakete ins Source-Format 3.0 (quilt) geändert, und eine debian/rules-Datei im dh-Stil verwendet. Der letzte Ansatz hat es den Paketen ermöglicht, reproduzierbar zu bauen, was ebenfalls ein weiterer Vorteil ist. Es ist also ein Gewinn auf vielen verschiedenen Ebenen.
Einer der stärksten Gründe, warum ich bisher nicht auf eine debian/rules-Datei im dh-Stil umgestellt habe war, dass ich es als Ansatz gesehen hab, der einfache Dinge einfach und komplizierte Dinge kompliziert macht. Herauszufinden, was man und vor allem auch wie man etwas überschreiben kann war etwas, das ich nicht entdeckt habe, und mit verschiedenen Leuten darüber zu reden hatte mir auch nicht geholfen. Erst kürzlich hat mir jemand gesagt, dass es dh binary --no-act gibt um zu sehen, was aufgerufen werden würde, und dann setzt man dem einfach ein override_ in debian/rules vorran, um dorthin zu gelangen, was man benötigt. Das hat für mich erstaunlich gut funktioniert.
Ich bin nach wie vor kein großer Fan vom Source-Format 3.0 (quilt), da es darauf besteht, die Patche anzuwenden und sie so zu lassen, nachdem das Quellcode-Paket gebaut wurde, was es schwierig macht damit umzugehen, wenn sich der Quellcode der ursprünglichen Entwickler ebenfalls in der Versionsverwaltung befindet, aber ich hab es in der Vergangenheit geschafft, um so viele Dinge herumzuarbeiten, dass ich damit leben kann. Der Vorteil, die Upstream-Sourcen nicht neu einpacken zu müssen, wenn sie nicht als .gz daher kommen ist der weitaus größere Vorteil.
Ich hoffe, weiterhin so produktiv zu bleiben, um die restlichen Pakete ebenfalls angepasst und repariert zu bekommen. Ich denke, das wird sich bis Ende des Monats ausgehen, und dabei auch alle Fehlerberichte zum reproduzierbaren Bauen auf dem Weg dorthin mitbeheben. Ich werde auch jene Pakete prüfen, die bereits meinen Namen tragen, nachdem mein alter Name von der Übersichtsseite verschwunden ist.
Ich wünsch euch allen ein frohes neues Jahr! Beginnen wir es mit einer neuen Runde netter Musik, diesmal kommt sie von Chipzel, die eine großartige Chiptune-Komponistin ist. Da ich selbst einen c64-Hintergrund besitze, liebe ich Chiptunes, und sie liefert hier wirklich eine super Arbeit in dem Bereich. Hört es euch an!
Focus: Das erste Lied, das ich gehört habe und immer noch gerne höre. Ich hatte es sogar für einige Zeit als Klingelton eingestellt. :)
To The Sky: Ebenfalls sehr nett, setzt euch immer große Ziele.
Interstellaria OST - Credits: Beim Anhören des Soundtracks hab ich mir überlegt, das Spiel selbst auch auszuprobieren.
Ich erinnere mich nicht mehr daran, wo oder wie ich über diese vier Damen gestolpert bin, daher kann ich mich leider nicht hier dafür bedanken, und ich bilde mir sogar ein, dass ich irgendwo einen Blog-Eintrag über sie bereits begonnen hatte. Wie auch immer, heute möchte ich euch Salut Salon vorstellen. Sie spielen zwar klassische Musikinstrumente, aber nicht auf klassische Art. Aber seht und hört selbst:
Wettstreit zu viert: Das ist das erste Video, über das ich gestolpert bin und das meine Aufmerksamkeit gefangen hat. Liebenswerte Interpretation von klassischen Melodien und eine herzige Mischung.
Ievan Polkka: Ich liebe die mitreißende Melodie – und ihre Interpretation des Liedes.
We'll Meet Again: Obwohl der Hintergrund des Liedes nicht so witzig ist, ist ihr Lachen sehr ansteckend. :)
Es gibt einige Dinge, die ich nicht in meinem rasch geschriebenen Eintrag über die DebConf15 erwähnt habe. Daher von Anfang an. Als ich die Mail mit der Raumzuordnung erhalten hab, war ich zuerst verwundert. Ich wurde in einen Raum mit anderen Damen eingeteilt, was ich nicht erwartet hatte. Gut, zwei der anderen drei Namen waren Personen, die mich lang genug kannten, aber es hat sich trotzdem angefühlt, als ob ein Fehler passiert ist. Nach einigen Augenblicken war mir aber klar, was passiert ist: Es war kein Fehler, es war Absicht, ich wurde endlich für die Raumeinteilung als Frau anerkannt, und das hat mich sehr froh gemacht. Ich war nur ein wenig besorgt, dass mich die dritte Person, die in unserem Zimmer sein würde, mich noch nicht kennt und sich dann vielleicht unwohl fühlen könnte. Aber schlussendlich war das absolut kein Problem.
Ich hab mich mehr als je zuvor in dieser Gemeinschaft geborgen und angenommen gefühlt. Und als ich schließlich am Konferenz-Ort war, ist etwas weiteres mit mir passiert. Ich habe begonnen, die Frauentoilette zu verwenden. Bis zuvor hatte ich das Gefühl, "es ist für mich in Ordnung, die Männertoilette zu verwenden, und ich mag nicht der Grund dafür sein, dass sich andere Damen unwohl fühlen", aber durch das Tragen eines Rocks hat es schlussendlich dazu geführt, dass ich mich unwohl fühlte. Abgesehen davon waren es genau dreimal, als ich die Männertoilette verwendet habe (und einmal war am Schiff zum Tagesausflug), und jedes einzelne Mal hab ich mich dabei extrem unwohl gefühlt, als wie wenn sich die anderen denken, dass ich ihnen einfach was vor mache. Es hilft mir zumindest nicht in meinen eigenen Gedankengängen, mich als Frau anzunehmen, wenn ich die Männertoilette verwende. Und es ist keine Gute Wahl! wie die Dame es genannt hatte, als ich während dem Konferenz-Dinner auf die Toilette gegangen bin und vor der Männertoilette eine längere Schlange war. Es ist für mich keine Wahl. Aber ich gestehe ihr zu, dass ihr nicht bewusst war, wie wichtig diese kleinen Schritte für mich nach und nach werden.
Absolut unabhängig von der Toilettenfrage aber interessanterweise diese doch immer wieder aufgreifend wurde ich auf das »Assigned Male«-Cartoon hingewiesen. Ich hab mich augenblicklich verliebt, und falls ihr euch selbst ein wenig über einige Dinge nachdenken wollt, die ihr gegenüber Transpersonen von euch gebt oder von ihnen aufgeschnappt werden könnten, bitte ich euch sehr, es zu lesen. Sophie ist derzeit auf Europa-Tournee mit ihrem Buch, unglücklicherweise dürfte Wien/Österreich kein Teil von Europa in dem Zusammenhang sein, daher hoffe ich, dass jemand eine ihrer Stationen besuchen und ein Buch für mich besorgen kann ...
Und dann gab es noch die kleine inoffizielle Nail Polish BoF auf der DebConf. Ich hab es für zwei Wochen lang auf meinen Fingern gelassen, und es absolut geliebt. Unglücklicherweise hatte der Nagellack, den ich mir nach der DebConf gekauft habe, einen recht großen Pinsel, hab es daher nicht selbst nachmachen können, und bin daran ziemlich gescheitert.
... was mich zur Bestärkung bringt, die die DebConf für mich heuer bedeutet hat, und die Zeit danach. Da ich den Nagellack drauf ließ hab ich es als sehr angenehm empfunden, ich selbst zu sein und in meinem Rock öfters zur Arbeit zu fahren. Eine sehr gute Freundin hat mich auch besucht und wir sind Lippenstift kaufen gegangen. Ich mag die Farbe, die sie ausgesucht hat, selbst wenn sie mir in der Zwischenzeit nicht sichtbar genug ist und mir wohl über kurz oder lang einen weiteren zulegen werde.
Außerdem hab ich in meinem letzten Blog-Eintrag erwähnt, dass meine Namensänderung im Debian-Projekt durchgegangen ist. Ein kurzes Update dazu, mein GPG-Schlüssel wurde ebenfalls ersetzt. Ich denke, es ist endlich an der Zeit, ebenfalls ein GPG-Transition-Statement zu schreiben, obwohl ich diesen selbst nicht nachgehe. Ich bevorzuge es nach wie vor, Leute persönlich zu treffen, um neue Schlüssel zu signieren. Aber der Name Transition-Statement macht es für mich durchaus interessanter. :)
Und ich wurde in eine lokale Podcast-Show eingeladen. Tatsächlich kenne ich die Person, die den Podcast macht bereits seit einigen Jahren, da er Teil der lokalen Free Software Community ist, die bei Veranstaltungen auftauchen, und seinen Podcast namens Biertaucher (benannt nach dem Abkühlen des Biers in einem Brunnen) macht er bereits seit einigen Jahren. Der Podcast ist in deutscher Sprache.
In der ersten Episode, bei der ich dabei war, hab ich über die DebConf gesprochen. Anschließend sind wir zusammen gesessen und haben darüber gesprochen, dass er sich mehr soziale Themen wünschen würde, nicht nur technische. Wir haben die Chance ergriffen und in Biertaucher #221 über Polyamorie gesprochen, was eine sehr interessante Erfahrung war. Wir waren drei Polypersonen, die ihre Ansichten und Eindrücke geteilt haben, wie es für uns funktioniert.
Dann gab es noch Biertaucher #223, bei dem der Gastgeber und ich alleine waren. Da wir in der Woche davor nicht viel erlebt hatten, haben wir uns schlussendlich darauf geeinigt, über Transgender zu sprechen. Zugegeben, es ist hauptsächlich meine persönliche Geschichte, aber ich hoffe, einige wichtige Themen auf vernünftige Art besprochen zu haben.
Und, nachdem ich meinen Namen in Debian geändert hatte, hab ich darüber nachgedacht was notwendig wäre, um ihn offiziell ebenfalls geändert zu bekommen (als ob es offizieller sein könnte als ihn im Arbeitsumfeld zu verwenden, sowohl bezahlte als auch freiwillige, aber ...). Ich habe das Thema auch im Podcast behandelt, aber im Prinzip ist es entweder sehr teuer oder bedingt, dass ich mein Geschlecht im Geburtenbuch ändern lasse, was bedeutet, dass ich einige Mühen über mich ergehen lassen müsste, inklusive Psychiatrie. Oder, mir einen sogenannten »Gender Neutral«-Namen als ersten Vornamen zuzulegen, was beides nicht sonderlich überzeugend wirkt ... Ich denke, die Zeit wird zeigen, was ich mache.
Das sollte für den Augenblick genug sein, falls ich etwas vergessen habe, gehe ich ein andermal darauf ein. :)
Ein letzter Hinweis: Ich erachte das Debian-Projekt als sehr einladend, und das kann für einige Menschen nur funktionieren, wenn der Umgangston stimmt. Das ist mit ein Grund, warum ich dem Code of Conduct aus ganzem Herzen zustimme. Und es enttäuscht mich sehr, dass es immer noch Leute im Projekt gibt, die für eine sogenannte »Freiheit der Ausdrucksweise« eintreten. Respektvoller Umgang mit allen anderen ist in einer größeren Gemeinschaft eine Notwendigkeit, um sie funktionieren zu lassen, nicht eine nette Zugabe, und Personen, die dafür eintreten mit gewissen Ausdrücken zu betiteln und sich über sie lächerlich zu machen ist nicht akzeptabel. Ich empfehle diesen Leuten, sich die Präsentation von Gina Likins zum Thema How to Throughly Offend and Insult People in Open Source anzusehen (oder zumindest die Folien durchzulesen), den sie Anfang des Jahres gehalten hat. Es mag ihnen einen Eindruck geben, warum es wichtig ist, respektvoll miteinander umzugehen, und das umfasst das Verbannen von herabwürdigenden Wörtern wie »SJW« aus eurem Wortschatz, da diese tatsächlich weitaus mehr über eure eigene Einstellung aussagen statt über die Person, für die ihr sie verwendet.
Es ist Zeit für neue Musik. Und da diese Künstlerin mir zumindest von zwei verschiedenen Leuten empfohlen wurde, ist es wohl an der Zeit, sie hier zu verbreiten. Diesmal geht es um Sookee, einer Berliner Rapperin mit queer-feministischem Hintergrund. Ich denke mal, wenn ihr das erste Lied hört und seht dann wisst ihr, warum sie mir vorgeschlagen wurde, und auch warum ich sie für eine wichtige Künstlerin halte, die ich teilen möchte. Daher gibt es nun ohne weitere Verzögerung die Lieder:
D.R.A.G.: Die Aussage Du wirst nackt geboren, der Rest ist Drag könnte nicht zutreffender sein. Dieses Zitat sagt eigentlich schon alles, obwohl ich durchaus diesen Drag derzeit weitaus häufiger dazu verwende, um Leute auf mein Geschlecht hinzuweisen.
Ich hatte damit begonnen, diesen Blog-Eintrag zu schreiben, wie ich es üblicherweise mache: Einfach drauf loszutippen, was mir durch den Kopf geht und schauen, wohin mich das führt. Diesmal wird das aus verschiedenen Gründen nicht funktionieren, hauptsächlich weil einfach so viel vor sich geht, dass ich nicht die Zeit dafür habe, das ich das in sinnvoller Zeit hin bekomme, und ich will das heute noch raus bekommen. Verzeiht mir also, dass ich mich kürzer als sonst fasse, und hoffentlich finde ich die Zeit, einige Dinge weiter auszubreiten, wenn ich danach gefragt werde, oder später drauf zurück kommen.
Ein Teilgrund, warum ich wenig Zeit habe sind verschiedene Dinge, die in meinem Privatleben passieren, was mehr Aufmerksamkeit braucht. Einen kleinen Teil davon hab ich in einem früheren Blog-Eintrag angedeutet: Ich hab im Juni meinen Job gewechselt. Ich hab mich wirklich darauf gefreut. Ich habe ihnen erzählt, was Rhonda für mich bedeutet und es ist auf jeden Fall sehr angenehm, in der Arbeit mit weiblichen Pronomen besetzt zu werden. Und außerdem hab ich wieder einen Systemadministrationsjob, was bedeutet, dass sich die Interessen mit meiner Arbeit in Debian überschneiden, eine Win-Win-Situation auf so vielen Ebenen!
Ich bin jetzt seit beinahe zwei Wochen auf der DebConf15. Auf dem Weg hier her hab ich von einem Sicherheitsbeamten des wiener Flughafens ein Kompliment zu meiner Kleidung bekommen, das mich ziemlich überrascht hat, aber mir den Tag auch sehr verschönert hat. Ich habe Baggy-Hippie-Hosen getragen (die mir von einer großartigen Dame, die ich auf der MiniDebConf Bukarest getroffen habe, geschickt wurden), aber die Beinteile bis zum Knie hochgezogen, damit sie wie ein Rock wirken. Seit ich hier angekommen bin, war ich stark mit Anpassungen des DCschedule-Bots beschäftigt (unter anderem dem Einbau des Änderns des Topics und über @DebConf zu Beginn eines Vortrages twittern), dem Video-Team helfen, wenn ich mitbekommen habe, dass zu wenig Leute vorhanden waren (was ein Hinweis ist, dass ihr in Zukunft dem Video-Team ebenfalls helfen solltet, da es für Leute, die nicht da sind, aber auch für euch selbst wichtig ist, da ihr nicht mehrere gleichzeitige Vorträge besuchen könnt).
Und ich muss mich wiederholen, das ist der Ort, wo ich mich in meiner erweiterten Familie zu Hause fühle, selbst wenn es für mich manchmal trotzdem schwierig ist, in manchen Gruppen zu Wort zu kommen. Ich denke, es ist eher ein Problem von gewissen Personen, die mehr Platz in Diskussionen für sich beanspruchen, ohne (eher schüchterneren) Personen in der Gruppe den Platz einzuräumen, sich ebenfalls einzuschalten. Ich denke, es ist an der Zeit, dass wir nächstes Jahr eine Gesprächsrunde zu dominantem Redeverhalten abhalten und wie man diesem entgegenwirken kann. Ich habe eine solche Runde am FemCamp letztes Jahr in Wien enorm genossen, die den Ton für den Rest der Konferenz vorgab, und es war einfach großartig.
Und dann gab es noch die DebConf Poetry Night. Ich bin von dem Ergebnis dieses Jahr ziemlich enttäuscht. Ich habe es nicht geschafft, so viele Leute dafür zu begeistern wie ich gehofft hatte, was ich zum Teil darauf zurück führe, das ich die Leute nicht genug darauf hingewiesen habe, und dass gleichzeitig eine ziemlich großartige Band gespielt hat, und selbst obwohl sich der Platz im ersten Moment gut angehört hat, hatte er zu wenig Platz, um aus einem Buch vorzulesen (aber das wurde durch Smartphone-Beleuchtung gelöst). Ich weiß, dass es den meisten Leuten gefallen hat, es war auf jeden Fall richtig, es zu tun, aber ich bin trotzdem mit dem Ergebnis unzufrieden und werde daran arbeiten, diese Dinge nächstes Jahr zu verbessern. :)
Mit all dem, was so los war, hab ich leider nicht genügend Zeit gefunden, um sie mit Leuten zu verbringen, die ich lange Zeit nicht gesehen habe, oder mit neuen Personen, die ich noch nicht getroffen hatte. Da die DebConf heuer einen echten Höhepunkt an Teilnehmenden erreicht hat (526 während verschiedenen Zeiten in den zwei Wochen, und selbst heute ich noch jemand angekommen, also muss das nicht notwendigerweise die endgültige Nummer sein), ist es ein wenig schmerzhaft, dass ich so viele Aufgaben übernommen habe und daher einige Möglichkeiten verpasst habe, mich mit Leuten zu unterhalten.
Falls ihr also immer noch vor Ort seid und das Gefühl habt, dass wir mehr miteinander reden sollten, sucht mich bitte. Wie Bdale während der New to DebConf BoF richtigerweise angemerkt hat (sinngemäß): Wenn ihr uns DebConf-Veteranen mit anderen reden seht und das Gefühl habt, dass ihr nicht stören wollt, bitte stört und sprecht mit uns. Ich habe es immer genossen, neue Leute kennen zu lernen. Das ist für mich immer einer der wichtigsten Aspekte der DebConf gewesen.
Ebenfalls hat es mich sehr sehr gefreut, Rückmeldung von verschiedenen Leuten sowohl zu meinen Tweets als auch zu meinem Blog zu erhalten, vielen lieben Dank dafür. Es motiviert mich, weiterzumachen.
Lasst uns also die letzten paar Stunden der DebConf genießen!
Eine letzte Anmerkung: Obwohl mein alter Name im Debian-LDAP dabei geholfen hat, einige falsch angezeigte Namen in der DebConf-Webseite zu finden, wie bei den Vortragenden, oder den Mithelfenden, war es für mich trotzdem klar, dass das zur Verfügung stellen über SSO.debian.org nicht wirklich etwas ist, mit dem ich mich anfreunden kann. Ich habe daher die Möglichkeit genutzt und heute und hier mit Luca vom DSA-Team gesprochen und ... hab es repariert bekommen. Ich liebe das! Der nächste Schritt ist es, meinen GPG-Schlüssel ersetzt zu bekommen, das RT-Ticket dafür ist in Arbeit. :)
Ich hab vor weit mehr als einem Jahr über Earthlings geschrieben. Es hat mein Leben tatsächlich ziemlich verändert. Heutzutage versuche ich Tierprodukte so gut als möglich zu vermeiden, insbesondere in meinem Essen. Und im Zusammenhang mit veganer Information, der ich folge, bin ich über eine großartige Band aus Deutschland gestolpert: Berge. Sie haben kürzlich eine Übereinkunft mit ihrem Label ausverhandelt, die bedeutet dass falls sie eine Million Clicks auf ihrem Lied 10.000 Tränen schaffen, das Label 10.000,- Euros an eine deutsche Tierrechtsorganisation spenden wird. Grund genug, diese Band mit euch zu teilen! :)
(Für jene, die vom ursprünglichen Upload-Datum des Videos verwirrt sind: Der hat nichts zu bedeuten, der Aufruf dazu ist von Vorgestern)
10.000 Tränen: Das ist das Lied, das die Views braucht. Eine nette Musik und ein super Text, um drüber nachzudenken.
Schauen was passiert: In Hinblick auf 10.000 Tränen war es schwer, andere Lieder auszuwählen, aber der hier hört sich nett an. Schauen wir mal, was passiert. :)
Meer aus Farben: Ich liebe Farben. Und ich hasse es, dass die meisten Shirts von Konferenzen nur in Schwarz erhältlich sind. Oder dass es fast unmöglich ist, farbenfrohe Kleidung und Schuhe für große Frauen zu finden.
Manchmal stolpert man über Dinge, die einen tief berühren. Ich geb's ja zu, das Thema des ersten Videos der Künstlerin, die ich euch jetzt näher bringen will, hat mich ganz klar verständlich tief berührt. Aber es hat mich dazu gebracht, genauer nachzusehen. Hier geht es um HollySiz. Ja, eine weitere französische Künstlerin, aber glücklicherweise (für mich) singt sie hauptsächlich in Englisch. :)
Hier also die Lieder:
The Light: Zuerst war mir nicht klar, dass es ein Musik-Video ist. Und die Geschichte ist stark. Ich bin mir nicht sicher, ob nicht die Geschichte von Nils Pickert das Video inspiriert hat, aber es ist schön zu sehen, dass manche Leute es richtig verstehen. Die Aufgabe von Eltern ist es ihren Kindern dabei zu helfen, deren eigene Identität zu finden, statt diese für sie zu definieren.
Better Than Yesterday: Im Licht von The Light schaut alles andere nur veraltet aus. Was wäre also besser geeignet als ein Video, das tatsächlich veraltet aussieht. ;)
Tricky Game (feat. Sianna): Ich mag diese Version des Liedes irgendwie besser, da Rap drin vorkommt. Aber das ist halt nun mal meine eigene Meinung. Auf jeden Fall ein mitreißender Beat.
Wie immer, genießt es! Und kümmert euch gut um eure Kinder, falls ihr welche habt.
Freitag der Dreizehnte war mein Tag. Auf verschiedene Art und Weisen. Ich hab ein Paket erhalten, das an Rhonda D'Vine adressiert war, mit einer speziellen Weste drin. Die Person am Post-Schalter hat mich gefragt, ob es für meine Lebensgefährtin sei, meine Antwort war ein (feiges) "Nein, das ist mein Pseudonym"; aber das hat weitere Fragen erübrigt und ich hab mein Paket erhalten.
Später hab ich dann eine E-Mail erhalten, die mich enorm fröhlich stimmte (aber über die ich jetzt noch nicht reden kann, möglicherweise später).
Am Abend gab es einen WortMacht FemSlam Poetry-Slam, an dem mich die Moderatorin am Tag zuvor gebeten hatte, teilzunehmen. Ich war enorm nervös deswegen. Der Raum war absolut gefüllt, es gab sogar Leute, die keinen Sitzplatz mehr bekommen haben und an der Seite stehen mussten. Ich hab Mermaids vorgetragen, da ich es nicht geschafft habe, was neues zu dem Thema zu schreiben. Man sollte meinen, dass ich inzwischen gut genug mit dem Gedicht verbunden bin, dass ich nicht mehr nervös dabei bin, aber die Umgebung hat meine Beine während dem Vortrag wie verrückt zum Zittern gebracht. Glücklicherweise war das glaub ich nicht so wirklich sichtbar unter meinem Rock, aber das erste Mal das Gedicht in meiner Heimatstadt vortragen statt im "anonymen" Internet hat mich extra unruhig gemacht. Schlussendlich wurde ich fünfte von 7 Teilnehmenden, was ich durchaus als Erfolg werte, da es der einzige Text auf Englisch war und nicht im typischen Poetry-Slam-Stil vorgetragen wurde.
(Kleiner Nachsatz zum letzten Teil: Ich war gestern bei der Free-Hugs-Vienna-Veranstaltung beim Schloss Schönbrunn, und eine der Personen, die ich dort umarmt habe, meinte Ich kenne dich, ich hab dich am FemSlam gesehen!. Das war super nett. :))
Ich freu mich drüber, dass ich vom FemSlam so kurz zuvor erfahren habe, es war eine super Erfahrung. Der heutige Eintrag dreht sich daher um die Moderatorin der Veranstaltung. Hier geht es um Yasmo. Man kann nur darauf eifersüchtig sein, was sie in ihrem noch jungen Leben bereits erreicht hat. Und sie ist ganz eindeutig jemand, den man in den kommenden Jahren beobachten sollte.
Wer hat Angst vorm weißen Mann: Die wohl pointierteste Zeile des Textes ist Wie kann es sein, dass es immer noch diesen Jolly-Buntstift gibt, der "Hautfarbe" heißt?"
Wo kommst du her?: Kein Lied, aber einer ihrer hervorragenden Poetry-Slam-Texte, den ich liebe, seit ich ihn das erste Mal gehört habe.
Erst kürzlich bin ich wieder über diese Lieder gestolpert und hab mir gedacht: Gibt es mehr davon? Mit diese Lieder meine ich Lieder, die aufgrund ihrer Texte als queer-positiv angesehen werden können. Texte, die Teile enthalten, die sich um queere Themen drehen. Um euch zu zeigen, was ich meine, sind hier drei Lieder als Beispiele:
Saft von den Fantastischen Vier: Der Ausschnitt des Textes, auf den ich mich beziehe, lautet: "doch im Grunde sucht jeder Mann eine Frau // Wobei so mancher Mann besser mit Männern kann // und so manche Frau lässt lieber Frauen ran".
Mein schönstes Kleid von Früchte des Zorns: Dieses Lied bin genau ich. Es fängt mit "Eines Tages werd ich aus dem Haus geh'n und ich trag mein schönstes Kleid" von einer männlichen Stimme gesungen an. Es wurde mir nach der Poetry Night auf der debconf12 in Nicaragua empfohlen. So lange Leute über Personen wie mich als a dude in a dress (ein Typ im Kleid) denken, gibt es noch viel zu tun, um Transphobia zu bekämpfen und Toleranz sowie Akzeptanz zu etablieren.
Habt ihr weitere Beispiele für mich? Ich weiß, dass ich bereits ein weiteres Beispiel in meinem Blog-Eintrag über Garbage erwähnt habe. Und ich bin mir bewusst, dass es wohl Bands gibt, die aufgrund ihrer eigenen Historie viele Lieder in dieser Richtung schreiben, aber ich möchte auch von Liedern hören, die es nur in einem Nebensatz erwähnen und es nicht zum zentralen Thema des ganzen Liedes machen, und es dadurch wie einer absolut normalen zufälligen Nebeninfo machen.
Wie immer, genießt es – und ich freue mich schon jetzt auf eure Vorschläge!
Es ist wieder an der Zeit für Musik. Diese Frau wurde mir von einer Freundin näher gebracht, die auch verstanden hat, worüber sie singt, da sie in Französisch singt. Unabhängig davon hat mich ihre Stimme und ihr Gefühl für Musik tief berührt, ich will euch daher heute Zaz näher bringen (die Homepage gibt es scheinbar nur auf Französisch). Wie erwähnt singt sie in Französisch und ihre Verbindung mit dem Chanson-Genre brachte ihr (verdiente) Vergleiche mit der großartigen Édith Piaf ein.
Ohne weitere Verzögerung sind hier die Lieder:
La Fée: Ich glaube, das war das erste Lied, das ich von ihr gehört habe und mich gefesselt hat.
Je Veux: In dieser Live-Version des Liedes zeigt sie, was für eine charmante Person sie ist und dass ihr Musik einfach Spaß macht. :)
Eblouie Par La Nuit: Von diesem Lied bekomme ich eine Gänsehaut. Pure Emotionen.
Ich hoffe, ihr könnt sie genau so gut genießen wie ich auch.
Ich bin dank Helga über diese Seite gestolpert: Parabel der Polygone. Auf der Seite könnt ihr interaktiv herausfinden, wie harmlose Entscheidungen eine Welt dramatisch verändern können. Ich hab es als ziemlich augenöffnend empfunden. Und was mich am Meisten berührt hat, jedoch nicht Teil der Seite ist, dass nur unglückliche Polygone gewillt sind, umzuziehen. Jene, die ihre Nachbarschaft einfach nur akzeptieren aber nicht wirklich erfreut darüber sind, ziehen nicht um. Was mich dazu veranlasst hat, es auf meine eigene Art auszuprobieren: Ich habe versucht, die vielfältigst mögliche Umgebung zu schaffen, indem ich Polygone temporär unglücklich mache, um herauszufinden, ob es möglich ist, schlussendlich so viele Polygone wie möglich glücklich zu machen.
... was ein Teil davon ist, wie ich mein eigenes Leben sehe. Ich versuche oftmals irgendwie, die Leute zum Nachdenken anzuregen. Ich mein, es ist nicht so alltäglich, dass man eine vom aussehen her männliche Person einen Rock tragen sieht. Und ... seit ich im Juli in eine kleine Übergangswohnung gezogen bin und daher in eine neue Nachbarschaft, hab ich das Selbstvertrauen gefunden (was zum Teil auch dem aus diesen großartigen feministischen Konferenzen entstanden ist), um in meiner Heimatstadt im Rock rumzulaufen. Nur zu ein paar wenigen Gelegenheiten als ich mich mit Freunden getroffen habe, größtenteils am Abend/in der Nacht, aber es war immer eine schöne Erfahrung. Und ich hab mich ehrlich gesagt nur ein einziges Mal unwohl gefühlt, als ein vermutlich rechts-gesinnter Skinhead in einer U-Bahn-Station war. Es waren auch genügend andere Leute da, daher hab ich Augenkontakt vermieden, aber es hat sich nicht gut angefühlt.
Vielfalt ist das, was die Gesellschaft braucht. In jederlei Hinsicht. Ebenfalls im Debian-Projekt. Ich glaube stark daran, dass es nicht viel Innovation und Weiterkommen geben kann, wenn alle Leute in die selbe Richtung denken. Das bedeutet lediglich, dass potentielle alternative Pfade nicht mal in Betracht gezogen werden, und häufig verloren sind. Das ist einer der grundsätzlichen Dinge, die die Freie-Software-Gemeinschaft lebendig und nützlich erhält. Die Leute versuchen verschiedene Ansätze, und am Ende gibt es Leute, die die Sachen verwenden, die sie für das bessere Projekt halten. Es gibt ständig neue Projekte, andere werden vergessen aufgrund von verlorenem Interesse, Nutzende nehmen es nicht an, Entwickelnde verwenden ihre Zeit für andere Dinge, und das ist durchaus ebenfalls in Ordnung. Es gibt auch aus diesen Situationen immer etwas zu lernen.
Wenn ich von Vielfalt spreche, heute gibt es noch eine Demo, da die Chefin eines Cafes hier in Wien für eine gute Idee gehalten hat, ein lesbisches Paar aus dem Lokal zu werfen, weil sie sich zur Begrüßung geküsst haben, und ihnen gesagt hat, dass ihre "Andersartigkeit" in ihrem traditionellen Wiener Cafe nicht erwünscht sei und sie in ein Puff gehen sollen. Sie hat sich gestern für ihre Wortwahl entschuldigt und meinte, sie hätte gelassener reagieren sollen – als Geschäftsführerin des Cafes. Was eigentlich bedeutet, dass sie sich nur für die Wortwahl als Teil ihrer Rolle entschuldigt hat, aber nicht für den Inhalt, den sie transportiert hat. Ziemlich unnötig, ich hoffe daher, dass viele Leute an dem Protest teilnehmen werden. Ja, es gibt ein Anti-Diskriminierungsgesetz, jedoch betrifft das nur den Arbeitsplatz, und nicht Dienstleistungen. Willkommen in Österreich.
Anderenseits, der Verfassungsgerichtshof hat gerade das Adoptionsverbot für gleichgeschlechtliche Paare für verfassungswidrig befunden. Vielleicht gibt es immer noch Hoffnung in diesem Land. :)
Ein frohes neues Jahr euch allen! Wie habt ihr den Jahreswechsel verbracht? Ich war in der Seestadt Aspern und hab dort electric:indigo zugehört (die auch Teil des open:sounds Projekts ist, das von Künstlerinnen des female:pressure-Kollektivs gestaltet wurde), hab mir eine Show namens "Laser-City" angesehen, und die wirklich kalte Luft genossen.
Mit so viel Frauenpower im vorherigen Absatz ist es beinahe schwer, eine passende Künstlerin/Band zu finden, um sie euch näher zu bringen. Ich sagte beinahe, da Beth Ditto und ihre Band Gossip definitiv dieser Herausforderung gewachsen sind. Diese Frau ist pure Kraft und hat eine einzigartig großartige Stimme. Es zahlt sich aus, näher reinzuhören, und hier sind meine Vorschläge:
Ich hänge im IRC in #debian-women rum, was nach meinem letzten Blog-Eintrag über mein feministisches Jahr niemanden wundern dürfte. Und für die Leser meines Blogs sollte es auch keine große Überraschung sein, dass Musik ein wichtiger Teil meines Lebens ist. Kürzlich hat mich jedoch ein Kollege von Debian in besagtem IRC-Kanal gefragt, ob ich einige weibliche Künstlerinnen oder Bands empfehlen kann. Was mich dazu veranlasst hat, durch meine bisherigen Empfehlungen zu schauen, und tatsächlich, es gab unglücklicherweise nicht viele Frauen darunter. Daher will ich das nun ernsthaft angehen, da es so viele großartige weibliche Sängerinnen, Liederschreiberinnen und Bands da draußen gibt, die ich natürlich gerne einem breiterem Publikum näher bringen will.
Ich möchte mit einer starken weiblichen Stimmen beginnen, die mir von einer anderen starken Frau näher gebracht wurde – danke dafür! Fiona Apple hat definitiv ihren eigenen Stil und ist etwas besonderes, sie sticht heraus. Hier sind meine Empfehlungen:
Hot Knife: Das war das Lied, mit dem sie mir näher gebracht wurde. Und ich liebe den Pauken-Rhythmus und -Klang.
Criminal: Definitiv ein anderer Klang, aber es war das Lied, das ihr einen Grammy eingebracht hat.
Not About Love: Großartige Komposition. Und ich liebe ihr Klavierspiel.
Genau genommen hab ich bereits an einem anderem Musik-Beitrag für mein Blog geschrieben, aber das hier muss zuerst raus. Ich wurde dazu eingeladen, am Organic Dancefloor vergangenen Donnerstag teilzunehmen. Und es war eine großartige Erfahrung. Viele nette Leute, die Spaß an einem Tanzabend mit improvisierten traditionellem Volkstanz hatten, der von verschiedenen Teilen Europas beeinflusst wurde. Drei Bands haben während des Abends gespielt. Und ich werde sicher wieder hingehen. :)
Was mich zu der Band bringt, die ich euch näher bringen will. Sie spielen ebenfalls mehr oder weniger traditionelle Lieder, oder zumindest mit traditionellen Instrumenten, und man kann sehr gut dazu tanzen. Hier geht es um The Pogues. Und dies sind die Lieder, die ich mir immer wieder mal gerne anhöre:
Medley: Spielt euch nicht mit dem Medley. Tanzt lieber dazu
Wenn mir wer erzählt hätte, dass ich heuer drei feministische Veranstaltungen besuchen werde, hätte ich nur langsam genickt und mit "ja, sicher ..." geantwortet und es nicht geglaubt. Aber manchmal nehmen die Dinge ihren eigenen Lauf.
Es hat alles mit der Debian Women Mini-Debconf in Barcelona begonnen. Das Organisationsteam hat mich gefragt, wie sie den Call for Papers formulieren müssen, damit ich mich eingeladen fühle, einen Vortrag zu halten, was sich sehr angenehm und einbeziehend angefühlt hat. Wir haben uns dann auf "Personen, die sich selbst als weiblich definieren" geeinigt. Aus privaten Gründen hab ich mich nicht sonderlich gut für meinen Vortrag vorbereitet, aber ich hoffe, dass er trotzdem gut ankam. Das nächste interessante passierte jedoch während den Lightning Talks. Jemand hat im IRC gefragt, warum männliche Personen bei den Lightning Talks mitmachen, und diese wurden explizit allgemein frei gegeben. Das hat sich aber ebenfalls sehr sehr angenehm angefühlt, ehrlich gesagt, da mein eigener Vortrag nicht hinterfragt wurde. Das sind so mitunter die Gründe, warum ich Mein Platz ist hier, mein zu Hause ist die Debconf geschrieben habe.
Die zweite Veranstaltung, die ich besucht habe, war das FemCamp Wien. Es war das erste Barcamp, das ich besuchte, ich wusste nicht genau, was ich von der Organisation zu erwarten habe. Vom Thema her war Queer Feminismus vorgegeben. Und es war die erste Veranstaltung, auf der ich war, die eine Policy hatte. Ich gebe zu, es gab drin einen sehr dumm geschriebenen Teil, was naturgemäß zu einem Shit-Storm auf Twitter führte (bei dem sich keine der beiden Seiten mit Ruhm bekleckert hat, was ich enttäuschend finde). Die Existenz von Sexismus gegen Cis-Männer zu leugnen ist einfach nur eine schlechte Idee, aber der Hintergrund davon war es, dass das eben nicht das Thema dieser Veranstaltung ist. Der Hintergrund der Policy beläuft sich darauf, dass üblicherweise Barcamps sowie Veranstaltungen allgemein nicht als sonderlich sichere Plätze für bestimmte Personengruppen gelten, und dass dieses Barcamp klar stellen wollte, dass Personen, die sich aufgrund von Belästigungen üblicherweise von solchen Veranstaltungen fern halten, sich hier zu Hause fühlen können.
Und was soll ich sagen, es war genau das Richtige, das zu tun. Ich hab mich noch nie so Willkommen und als Teil der Veranstaltung gefühlt, auch nicht in Debian-Veranstaltungen – es tut mir leid, das so direkt zu sagen. Es durch die Policy klar zu stellen, dass alle die selben Erwartungen an das Miteinander haben und jeder anderen Person mit Respekt zu begegnen, hat genau das geschafft. Die erste Session der Veranstaltung war eine zum Thema Dominantes Redeverhalten und wie diese vermeiden oder dagegen arbeiten kann hat dazu geführt, dass sich im Rest der Veranstaltung auch sonst schüchterne Personen in die Diskussionen einbringen und sich wohl fühlen konnten. Und die Bandbreite der abgehaltenen Sessions war einfach enorm. Es war die erste Veranstaltung, bei der ich zum Schluss gekommen bin, dass ich die Qualität einer Veranstaltung an den Sessions messen muss, die ich nicht besuchen kann. Das, was mich im Nachhinein am Meisten geschmerzt hat war, dass ich die Session über Minderheiten in Minderheiten nicht besuchen konnte. :/
Zu guter Letzt war ich noch am AdaCamp Berlin. Es war eine kleine Unkonferenz/Barcamp zur Erhöhung des Frauenanteils in der offenen Technologie und Kultur, benannt nach Ada Lovelace, die als erste Programmiererin angesehen wird. Es war eine kleine Veranstaltung mit nur 50 Plätzen für Personen, die sich selbst als Frauen sehen. Ich war daher total aus dem Häuschen, als ich die Mail mit der Zusage erhalten habe. Es war eine weitere Veranstaltung mit einer Policy, und beim ersten Mal lesen wirkte sie seltsam. Da es aber Personen gibt, die auf Inhaltsstoffe von Parfums allergisch reagieren, hat es ein Bewusstsein für das Thema gefördert. Und da Frauen in der IT und auf Veranstaltungen durchaus immer wieder mal Belästigungen ausgesetzt sind, ergibt es ebenfalls Sinn die Leute daran zu erinnern, sich zurück zu nehmen. Schlussendlich war es ja eine allgemeine Policy für alle AdaCamps, nicht für dieses spezielle, an dem nur Frauen teilnahmen.
Ich habe die Veranstaltung genossen. Sehr sogar. Und das nicht nur, weil ich eine gute alte Freundin wieder getroffen habe, mit der ich wort-wörtlich jahrelang keinen Kontakt hatte. Ich hab die Umgebung genossen, und die Sessions, die statt gefunden haben. Und ähnlich wie das FemCamp wurde auch hier mit einer Session begonnen, die dem Rest der Veranstaltung sehr geholfen hat. Dieses Mal ging es um das Impostor Syndrom, das unter Frauen im IT-Bereich sehr verbreitet ist. Und was soll ich sagen, ich hab mich in einer der Folien selbst entdeckt, da ich Tags zuvor darüber getwittert hab, dass ich daran zweifle, dort überhaupt hin zu gehören. Frei heraus gesagt sind mir sogar Gedanken durch den Kopf geschossen, dass ich nur angenommen wurde, damit zumindest eine Trans-Person anwesend ist. Was das Impostor-Syndrom ziemlich gut zusammen fasst. Aber als ich dort war, hat es sich richtig angefühlt. Und wir hatten großartige Sessions, die ich ernsthaft genießen konnte. Ich muss mich hier nochmal bei der Dame bedanken, die diese großartige Definition über Feminismus in einer der Sessions hervor gebracht hatte, die grob besagt, dass es sich beim Feminismus nicht um das Geschlecht dreht, sondern darum, dass alle Personen unabhängig ihres gelebten Geschlechts ebenbürtig sind. Sie hat das gesamte binäre Denken außen vor gelassen. Und ich kann nicht anders sondern muss aus vollem Herzen zustimmen.
Alles in Allem hab ich diese Veranstaltungen absolut genossen, und hoffe, dass ich nächstes Jahr weitere besuchen werde können. Was ich so mitbekommen habe, denken alle drei Veranstaltungen darüber nach, es zu wiederholen, das FemCamp Wien hat bereits ein Datum am Ende der diesjährigen Veranstaltung angekündigt, ich freu mich daher riesig drauf, den Großteil dieser großartigen Damen wieder zu treffen, so es passieren sollte. Und bedenkt, dass es immer Kritiker und Hasser da draußen geben wird, aber da sie von vornherein schon ausschließen, so eine Veranstaltung zu besuchen, lasst euch davon nicht beeinflussen. Sie werden nur versuchen, euch nach unten zu ziehen.
P.S.: Ah, fast vergessen eine Sache zu erwähnen, die ebenfalls dabei hilft, die Barriere für einige Teilnehmende zu reduzieren: Das Catering unter Tags und fürs Mittagessen sowohl am FemCamp als auch am AdaCamp (es gab auf der Debian Women Mini-Debconf kein organisiertes Catering) hat es nicht notwendig gemacht, nach Essen ohne Fleisch und ohne Milchprodukte zu fragen, indem einfach hauptsächlich veganes Essen zur Verfügung gestellt wurde, selbst ohne die Teilnehmenden danach zu befragen. Häufig genug gehen die Leute nämlich sonst auswärts was essen oder bringen sich ihr eigenes Essen mit, statt danach zu fragen, das ist daher ebenfalls eine sehr willkommene Geste. Großartig!
Gestern hab ich es geschafft, das letzte Ticket von der Warteliste für die Premiere von Trans Gender Moves zu ergattern. Es ist Stück über das Leben von drei Personen: Einem Transmann, einer Transfrau und einer intersexuellen Person. Sie erzählen die Geschichte ihres Lebens, ihren Prozess der Selbstfindung über die Zeit hinweg. Mit Anekdoten, die teils amüsieren und einigen, die zum Nachdenken anregen, kann ich es euch nur von vollem Herzen empfehlen, falls ihr die Möglichkeit habt, hinzugehen. Es wird noch die nächsten Tage gezeigt, möglicherweise abhängig der Nachfrage nach Karten mit zusätzlichen Vorstellungen, wie ich von einem der Schauspieler erfahren habe.
Der witzigste Moment für mich war es, als ich mit einem der Schauspieler drüber gesprochen habe, dass es mich tief berührt hat, dass mir mitgeteilt wurde, dass einer von ihnen in zwei Jahren in das selbe Gebäude wie ich einziehen wird. Unglücklicherweise wird es sich ein wenig verzögern, da sie soweit ich verstanden habe, Feldhamster gefunden haben, die sie erst im Frühjahr umsiedeln können. :/
Nach langer Zeit ist ein neuer Upstream-Release von irssi ins Archiv gewandert. Während die erwähnenswertende Änderung in 0.8.16 die Unterstützung von DNSSEC DANE war (für Linux aktiviert, src:dnsval hat Probleme, auf kFreeBSD kompiliert zu werden) ist die wohl sichtbarste Änderung in 0.8.17 die Unterstützung für sowohl 256 Farben als auch für Truecolor. Während erstere direkt verwendet werden kann, muss die Einstellung colors_ansi_24bit explizit auf on gesetzt werden. Eine Unterstützung im Terminal vorausgesetzt. Um die 256-Farben-Unterstützung zu testen, muss es euer Terminal unterstützen, die TERM-Umgebungsvariable richtig gesetzt sein und ihr könnt es mit dem neuen Alias /cubes ausprobieren. Falls ihr eine vorhandene Konfiguration habt, schaut euch die Wiki-Seite Testing new Irssi an wie ihr das hinzufügen könnt, und sie enthält auch weitere nützliche Tipps.
Das Paket befindet sich derzeit nur in unstable, aber sobald es nach testing gerutscht ist, werde ich es auch für wheezy-backports zur Verfügung stellen.
Die diesjährige Debconf in Portland wird ohne mich stattfinden. Ich werde es mir nicht leisten können. So sehr ich es mir auch wünsche, wieder zu Hause zu sein, ich werde s mir nicht leisten können. So sehr ich gerne dabei geholfen hätte, Portland verrückt bleiben zu lassen, eine Diskussion hat dazu geführt, dass ich mich nicht willkommen fühlte und hat mir die Motivation geraubt, rechtzeitig um Sponsoring anzufragen. Und ohne Sponsoring werde ich es mir nicht leisten können, da ich mein Geld für den kommenden Umzug sparen muss.
Das bedeutet auch, dass ich die Poetry Night nicht abhalten werde können. Ich hoffe, dass das Thema jemand anderes aufgreifen und fortführen kann. Persönlich bin ich mehr als nur motiviert, wieder zu schreiben, aktuell haben wir einen Bus Bim Slam hier in Wien und ich versuche so viele Stationen wie möglich zu besuchen, und während dem diesjährigen FemCamp Wien wird es einen Diary Slam geben.
Ich bin mir unsicher, ob die Debconf Poetry Night aufgezeichnet werden soll oder nicht. Auf der einen Seite wäre es natürlich großartig, die Leute beim Auftritt zu sehen. Auf der anderen Seite könnte es manche Leute davon abhalten, Gedichte vorzutragen, die man nicht mit der Welt teilen will. Wer auch immer die Aufgabe übernimmt, denkt bitte darüber nach.
Ich wünsche allen viel Glück in Portland, und ich freue mich auf wiedermal auf den großartigen Einsatz des Video-Teams, damit ich mir einige Vorträge von zu Hause ansehen kann. Es bricht mir zum Teil das Herz, euch heuer nicht umarmen zu können, und ich wünsche euch eine großartige Konferenz. Wir sehen uns dann nächstes Jahr in Heidelberg!
Kürzlich hab ich mein »Free Hugs«-Shirt bei verschiedenen Treffen zum Thema Freie Software getragen. Und da wir das Frei in Software speziell befürworten, dachte ich mir, warum nicht auch Richtlinie fürs Freie Umarmen erstellen. Hier sind sie also, von nun an RFHG genannt.
Unbeschränkte Weitergabe
Eure Umarmungen dürfen niemanden davon abhalten, die von euch erhaltenen Umarmungen weiterzugeben.
Quellcode
Es muss möglich sein, die Umarmungen komplett zu erkennen und zu verstehen. Es ist euch nicht gestattet, spezielle Techniken anzuwenden, die nicht beobachtbar sind.
Weiterführende Arbeiten
Eure Umarmungen müssen Änderungen gestatten und es erlauben, dass die geänderte Form eurer Umarmungen zu den selben Bedingungen weitergegeben werden dürfen, zu denen sie auch erhalten wurden.
Integrity des Quellcodes des Urhebers
Während es euch gestattet ist, die Umarmungen in veränderter Form zu verbreiten, dürft ihr die DNA des ursprünglichen Verteilers der Umarmungen nicht verändern. Genetische Modifizierungen stehen außerhalb des Geltungsbereiches der RFHG.
Keine Diskriminierung von Personen oder Gruppen
Obwohl wir zugestehen, dass ihr nicht gewillt sein könntet, jegliche Person zu umarmen, dürft ihr dafür nur Regeln verwenden, die nicht nach Regeln unterscheiden, die den Allgemeinen Erklärung der Menschenrechten widersprechen würden. Desweiteren habt ihr das Recht, eine Person nicht zu umarmen, wenn ihr euch dafür nicht in der Stimmung fühlt. Bitte vermeidet es jedoch, in jenen Zeiten einen Free-Hugs-Hinweis zu tragen.
Keine Diskriminierung von Einsatzbereichen
Die Umarmungen darf keine Einschränkungen hinsichtlich des Einsatzbereichs vornehmen. Zum Beispiel dürft ihr die Umarmungen nicht darauf beschränken, nur in schwierigen Zeiten weiterzugegeben.
Weitergabe der Umarmung
Die mit einer Umarmung verbundenen Rechte müssen für alle gelten, die sie erhalten, ohne dass es für diese Personen notwendig ist, eine zusätzliche Lizenz zu erlangen.
Keine Sonderstellung von Rhonda
Die mit den Umarmungen verbundenen Rechte sind nicht davon abhängig, dass die Umarmung in Verbindung mit Rhonda steht. Falls die Umarmung aus Rhonda extrahiert wurde und von Rhonda losgelöst verbreitet werden soll, ansonsten aber im Rahmen der Richtlinien der Umarmung bleibt, so müssen alle Parteien, die die Umarmung bekommen, die gleichen Rechte haben, wie sie im Zusammenhang mit Rhonda gewährt wurden.
Keine Auswirkungen auf andere Personen
Falls ihr ansteckend seid (z.B. eine Grippe habt, oder schlimmeres), müsst ihr entsprechende Vorsichtsmaßnahmen treffen, die ein Übertragen der Krankheit mit euren Umarmungen unterbinden.
Eine abschließende Anmerkung: Wenn euch danach ist, wartet nicht darauf, bis ich wieder mein Free-Hugs-Shirt trage. Es ist für mich in Ordnung, beinahe jederzeit eine Umarmung zu erhalten (oder zu geben). Überrascht mich. Zumindest ist mir dann bewusst, dass ihr die RFHG gelesen habt. :)